Feldversuche mit gentechnisch verändertem Weizen bewilligt

Feldversuche mit gentechnisch verändertem Weizen bewilligt
Weizen.

Zürich – Die geplanten Feldversuche der UZH mit gentechnisch verändertem Weizen sind vom Bundesamt für Umwelt bewilligt worden. Pflanzenbiologen untersuchen ab 2014, wie sich neu entwickelte Weizenlinien mit einer verbesserten Resistenz gegen Mehltau im Freiland verhalten. Die Forschungsarbeiten werden auf einem Versuchsfeld stattfinden, das die Forschungsanstalt Agroscope am Standort Reckenholz in Zürich betreut.  

Anfang 2013 reichte die Universität Zürich beim Bundesamt für Umwelt ein Gesuch ein, um gentechnisch veränderten Weizen im Freien zu testen. Das Bundesamt hat das Gesuch unter Einbezug anderer Behörden und Kommissionen nun geprüft und die Versuche am 15. August 2013 bewilligt. Die Aussaat erfolgt im Frühjahr 2014. Erste Ergebnisse werden nach zwei Versuchsjahren erwartet. Die Versuche laufen bis 2018.

Feldversuche sind unverzichtbar
Wo Weizen angebaut wird, verursachen Pilze Krankheiten, die den Ertrag oder die Qualität der Ernte mindern können. Deshalb erforschen Wissenschaftler weltweit, wie sich die Pflanzen gegen diese Erreger wehren können. Die UZH-Forschungsgruppe um Prof. Beat Keller untersucht, wie Weizen gegen den Erreger der Mehltau-Pilzinfektion resistent gemacht werden kann. Keller und sein Team isolierten eines der Gene, das die Resistenz gegen Mehltau vermittelt. Dieses Gen kommt in einigen Weizenlinien natürlich vor und existiert in verschiedenen Varianten. Mittels Gentechnik übertrugen die Forscher das Resistenzgen in eine Weizenlinie, die dieses Gen nicht besitzt. «Der neue Freisetzungsversuch wird unser Verständnis der Genfunktion, das wir durch jahrelange Forschung im Labor und frühere Feldversuche gewonnen haben, beträchtlich erweitern», erklärt Beat Keller.

Auskreuzung auf andere Pflanzen verhindern
Frühere Experimente im Feld haben gezeigt, dass natürliche Bedingungen unverzichtbar sind, um die Funktionsweise der Resistenzgene zu erforschen. Auch dieses Mal werden die Untersuchungen auf einem Versuchsfeld von Agroscope in Zürich-Affoltern durchgeführt. Das Feld wird derzeit speziell für Versuche mit gentechnisch veränderten Pflanzen eingerichtet. Verschiedene Massnahmen stellen sicher, dass die gentechnisch veränderten Weizenlinien nur auf dem Versuchsfeld und nur während der Versuchszeit wachsen. Durch einen genügend grossen Abstand zu anderen Feldern kann eine Auskreuzung auf andere Pflanzen verhindert werden, obwohl diese beim Selbstbestäuber Weizen kaum vorkommt. (Universität Zürich/mc/ps)

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