Zürich – Die «Marlene Porsche Stiftung» ermöglicht über die nächsten zehn Jahre 14 Doktoranden eine Ausbildung im Bereich der Neuroökonomie an der Universität Zürich. Die jungen Forschenden werden dazu beitragen, den Einfluss des Gehirns auf das menschliche Verhalten besser zu verstehen. Die ersten Doktoranden haben ihr Studium bereits aufgenommen.
Eigenes und fremdes Verhalten zu verstehen ist ein Urbedürfnis des Menschen. Wirtschaft und Gesellschaft funktionieren wesentlich besser, wenn sie menschliches Verhalten und ihre Bedürfnisse mitbeachten. Die Neuroökonomie liefert dafür wertvolle Informationen. Aus diesem Grund hat das Institut für Volkswirtschaftslehre 2010 ein entsprechendes Doktoratsprogramm gestartet. Seither haben zehn Studierende ein Doktorat in Neuroökonomie abgeschlossen, weitere elf sind aktuell im Programm. Die Nachfrage nach Forschenden in diesem Wissenschaftsbereich ist jedoch weit grösser.
Ausbau in einem zukunftsträchtigen Forschungsfeld
Dank der Unterstützung der «Marlene Porsche Stiftung» können seit diesem Semester noch mehr Nachwuchswissenschaftler ausgebildet werden. «Wir freuen uns sehr über diese grosszügige Zuwendung», erklärt Ernst Fehr, UZH-Professor für Mikroökonomik und Experimentelle Wirtschaftsforschung, der an der Etablierung des Forschungsbereichs massgeblich beteiligt war. «Sie erlaubt uns, einer Gruppe von jungen Wissenschaftlern eine exzellente Ausbildung in einem zukunftsträchtigen Forschungsfeld anzubieten».
Neuroökonomie macht das Unsichtbare sichtbar
Während wir eine Entscheidung fällen, werden innert Millisekunden verschiedene Gehirnareale aktiviert. Diese Hirnaktivitäten liefern wertvolle Informationen über bewusste und unbewusste Elemente des Entscheidungsprozesses. Die Neuroökonomie verbindet die Bereiche Neurowissenschaft, Biologie, Psychologie und Ökonomie. Ihr Ziel ist es, die Ursachen für menschliches Verhalten wie etwa Altruismus, Egoismus, Risikofreude oder Selbstkontrolle auf der neuronalen Ebene sichtbar zu machen und zu verstehen.
Das Institut für Volkswirtschaftslehre der UZH ist auf diesem Gebiet führend. Es beheimatet das Laboratory for Social and Neural Systems Research (SNS-Lab), das über eine umfassende Infrastruktur für neuroökonomische Untersuchungen verfügt. Zürich hat sich als internationales Zentrum im Bereich der Neuroökonomie etabliert, und Wissenschaftler aus der ganzen Welt sind an den Forschungsprojekten des SNS-Lab beteiligt. (UZH/mc/ps)