UNO-Klimakonferenz einigt sich auf Minimalkonsens

Christiana Figueres

Christiana Figueres, Generalsekretärin des Sekretariats der UN-Klimarahmenkonvention. (Foto: UN)

Lima – Nach zähem Ringen hat sich die UNO-Klimakonferenz in Lima auf Eckpunkte für einen Weltklimavertrag geeinigt. Bis zur Konferenz in Paris in einem Jahr sind aber noch viele Fragen zu klären.

Vertreter von 195 Staaten verständigten sich am Sonntag zum Abschluss der zweiwöchigen Verhandlungen auf einen Rahmenentwurf für ein Abkommen, das Ende 2015 in Paris vereinbart werden soll. Aber die meisten Fragen sind noch offen. Nur das Ziel ist klar: Die Erderwärmung soll auf höchstens zwei Grad begrenzt werden.

Der Rohentwurf für das Abkommen umfasst 37 Seiten und ist dem Lima-Beschluss als Anhang beigefügt. Der Entwurf ist eine Liste von Wünschen, die unverbindlich sind und noch zahlreiche Optionen enthalten. Verhandelt und entschieden wird erst in einem Jahr in Paris.

Eher schwach fielen die Vorgaben für die nationalen CO2-Reduktionsziele aus. Angestrebt waren vergleichbare Kriterien. Das ist weitgehend misslungen, denn die Angaben sind de facto freiwillig. Bis März müssen die meisten nationalen Reduktionszusagen gemacht werden.

Knapp genügend
Von Seiten der Umweltorganisationen wurde das in Perus Hauptstadt erzielte Ergebnis kritisch kommentiert. Die gefassten Beschlüsse seien «beunruhigend schwach», sagte etwa Oxfam-Klimaexperte Jan Kowalzig.

Die Minimalziele seien «ganz knapp» erfüllt, hiess es von Seiten des WWF. Die Regierungen seien dabei gescheitert, klare Pläne für Emissionsreduzierungen vor 2020 zu vereinbaren.

In der Schlussphase der Verhandlungen waren mehrere Entwürfe der Konferenzleitung abgelehnt worden. Es folgten Gespräche auf bilateraler Ebene, um mit zögerlichen Staaten Kompromisse zu finden.

Im Plenum griffen mehrere Länder die Industriestaaten an und wehrten sich gegen zu starke eigene Anstrengungen. Dieser Kampf dürften sich in Paris wiederholen. China wehrte sich gegen eine Überprüfung eigener Ziele zur Senkung der Treibhausgasemissionen.

Kluft bleibt
Eine Front aus Ländern Entwicklungs- und Schwellenländern sieht weiter die Industriestaaten wegen ihrer historischen Klimasünden in der Pflicht, auch bei der Finanzierung zur Anpassung an den Klimawandel.

Sie wollen sich beim Wachstum nicht von zu strengen Reduktionszusagen bremsen lassen. Zwar wurde die Zehn-Milliarden-Dollar-Grenze beim grünen Klimafonds geknackt. Woher aber die zugesagten 100 Milliarden bis 2020 kommen sollen, ist unklar. (awp/mc/ps)

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