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Zürich – Wird eine Stelle frei, haben Schweizer Arbeitgeber oft Mühe, diese durch eine geeignete Person zu besetzen. Eine Studie des Personalvermittlers Manpower zeigt, dass 37% der Schweizer Unternehmen von Talentknappheit betroffen sind. Das sind 9% mehr als im Vorjahr.
Gesucht sind vor allem Facharbeitende. Diese Kategorie liege bereits zum vierten Mal in Folge auf Platz eins der zehn meistgesuchten Berufe in der Schweiz, teilte Manpower am Dienstag mit. Auf dem zweiten Platz liegen Manager und Führungskräfte, auf dem dritten Sekretäre, persönliche Assistentinnen sowie Verwaltungs- und Büropersonal. Auch Buchhalter und Finanzpersonal, IT-Spezialisten, Köche, und Ingenieure sind in der Schweiz gesucht. Ebenfalls auf der Rangliste rangieren Arbeitnehmende im Gastgewerbe, Chauffeure sowie Ärzte und Gesundheitspersonal, wobei Krankenschwestern nicht in diese Kategorie fallen.
Ausland vom Fachkräftemangel deutlich stärker betroffen
Der Grossteil der betroffenen Arbeitgeber führt die Schwierigkeiten bei der Stellenbesetzung auf den Mangel an verfügbaren Kandidaten zurück. Als zweithäufigster Grund wurde die fehlende Fachkompetenz bei den Bewerbern genannt.
Der Mangel an geeigneten Arbeitskräften scheint in anderen Ländern allerdings deutlich ausgeprägter zu sein als in der Schweiz. In Japan gaben 85% der befragten Arbeitgeber an, von Talentknappheit betroffen zu sein. In Brasilien waren es 68%, in Indien 61%, in der Türkei 58% und in Hongkong 57%.
Fachkräfte im Überfluss scheint es dagegen in Irland und Spanien zu geben. Hier hatten nur 3% der Arbeitgeber Mühe bei der Besetzung der Stellen, in Südafrika waren es nur 6%.
Sorgen über Auswirkungen des Fachkräftemangels nehmen zu
Aus der Studie geht hervor, dass vor allem die Sorge über mögliche Auswirkungen des Fachkräftemangels zugenommen habe. Im letzten Jahr hätte die Talentknappheit den Arbeitgebern noch wenig Sorge bereitet, schreiben die Autoren. In diesem Jahr sei jedoch weltweit der Anteil der Arbeitgeber, die der Meinung sind, dass die Talentknappheit ihre Geschäftstätigkeit beeinträchtige, um einen Drittel gestiegen.
Für die achte Jahresumfrage zur Talentknappheit von Manpower wurden insgesamt 38’000 Unternehmen in 42 Ländern und Gebieten befragt. In der Schweiz nahmen 754 Unternehmen an der Umfrage teil. Die Befragung fand im ersten Quartal dieses Jahres statt. (awp/mc/pg)