Unternehmen schenken sozialer Verantwortung zu wenig Aufmerksamkeit
Zürich – Sozialverantwortliches Unternehmertum hat in der Schweiz einen schweren Stand. Laut einer Studie der auf Unternehmensführung spezialisierten Beratungsfirma Swipra mangelt es an gegenseitigem Verständnis zwischen Unternehmen und Investoren.
Hauptgrund der zu geringen Sensibilität für das Thema «Sozialverantwortliches Handeln im Unternehmen» – auch «Corporate Social Responsibility» (CSR) genannt – sei, dass nur 17 Prozent der institutionellen Aktionäre die Verankerung dieser Art des Handelns in den Unternehmensstrategien nachvollziehen könnten, wie aus der Umfrage der Swipra zu Corporate Governance hervorgeht.
Immerhin 41 Prozent der Unternehmen seien jedoch in der Lage einzuschätzen, wie sozialverantwortliches Handeln die Investitionsentscheidungen der Aktionäre beeinflusse.
Teil der Vergütung
Das Thema CSR gewinne zudem vermehrt an Gewicht, da eine Mehrheit der institutionellen Investoren der Meinung sei, dass die Verwaltungsräte ihrer Verantwortung im Bereich des sozialverantwortlichen Handelns zu wenig gerecht würden. Dies zeige sich auch daran, dass mit 69 Prozent erstmals ein Grossteil der befragten Investoren der Ansicht sei, dass diese Art des Vorgehens auch Teil der Vergütungen sein sollte.
Generell seien nämlich nur 19 Prozent der Anleger der Ansicht, dass Verwaltungsräte in der Schweiz ihrer Verantwortung im Bereich des sozialverantwortlichen Handelns gerecht würden.
Die Studie von Swipra entstand den Angaben nach in Zusammenarbeit mit dem Institut für Banking und Finance der Universität Zürich. Befragt wurden Unternehmen die im Swiss Performance Index (SPI) gelistet sind sowie institutionelle Investoren aus dem In- und Ausland. (awp/mc/pg)