Unternehmen sitzen auf 3‘500 Mrd. USD Cash-Positionen
Ken Van Weyenberg, Anlagespezialist bei Dexia Asset Management.
Zürich – Historische niedrige Zinsen und reichlich vorhandene Liquidität am Markt begünstigen sowohl fremd- wie eigen-finanzierte Fusionen und Übernahmen. Bereits in den beiden vergangenen Quartalen belebte sich das Transaktionsumfeld. Dieser Trend dürfte 2013 gemäss Ken Van Weyenberg, Anlagespezialist bei Dexia Asset Management, anhalten, da Unternehmen ihre Bilanzen bereinigt und Cash-Positionen von über 3500 Milliarden Dollar aufgebaut haben.
2011 wurden allein im Bereich LBO Transaktionen im Wert von rund 120 Mrd. $ getätigt und 2012 von rund 135 Mrd. 2013 begann mit dem LBO von Heinz durch Berkshire Hattaway sowie dem Übernahmegerangel um Dell, das noch immer andauert. Angesichts der vorteilhaften Finanzierungsbedingungen und der steigenden Risikobereitschaft der Anleger erwartet Ken Van Weyenberg, Anlagespezialist bei Dexia Asset Management (Dexia AM) erneut ein gutes LBO-Jahr. Refinanzierungsbedarf sieht er vor allem in den Bereichen Chemie, Transport und Gesundheit.
Die meisten Deals betreffen die USA
Überhaupt sieht es im gesamten M&A-Bereich dynamisch aus. „Die Unternehmen sitzen weltweit auf Cashpositionen von 3’500 Mrd. $“, betont Van Weyenberg. „In den ersten drei Monaten wurden bereits Deals im Wert von 690 Mrd. $ angekündigt. 330 Mrd. wurden bereits abgewickelt“, erklärt er. Die meisten Deals betreffen die USA. Aber auch in Europa prognostiziert Van Weyenberg steigende Aktivitäten. Vor allem dort, wo die höchsten Cashpositionen sind: Nahrungsmittel und Getränke, Hygieneartikel, Pharma, Energie, Technologie sowie Telekom und Kabel. Der Anlagespezialist nennt einige heisse europäische Kandidaten: Nicht überraschen würde ihn die Übernahme von Tod’s durch LVMH, von Kloeckner durch Knauf Interfer oder von Nokia durch Samsung, Apple, Google oder Microsoft. Allerdings warnt er davor, dass die Bondanleger nicht gleichermassen von M&As oder LBOs profitieren wie die Aktionäre. Gerade LBOs sind verbunden mit einem starken Anstieg des Kreditrisikos. Dies zeigt er im angehängten Artikel anhand dreier Beispiele: Virgin Media und Liberty Global, Berkshire Hattaway und Heinz sowie Silver Lake und Dell. (Dexia/mc/hfu)