Unternehmer, Millionär und jetzt Autor – Martin Schranz spricht über sein Buch
Get Stuff Done – also erledige deinen Mist. Das rät Martin Schranz seinen Lesern. Damit meint er, dass man aufhören sollte Ausreden zu suchen und das Tun in den Vordergrund stellt. Wie man es richtig macht, lebt er uns vor.
Redaktion: Herr Schranz, richtet sich Ihr Buch ausschliesslich an junge Menschen?
Martin Schranz: Ganz im Gegenteil, meiner Meinung nach ist es nie zu spät, genau das Leben zu leben, das man sich wünscht. Darum geht es in „Get Stuff Done – Die Kunst, Ziele zu erreichen: Mein Weg von 70 Euro zum Millionenvermögen“. Dabei geht es jedoch nicht unbedingt nur um den finanziellen Aspekt. Ziele sind so vielfältig wie wir Menschen selbst. In jedem steckt ein unheimliches Potential. Viele sind sich dessen gar nicht bewusst und machen tagaus tagein dasselbe, ohne damit glücklich zu sein. Manche trauen sich zu wenig zu, andere fürchten zu versagen und dann gibt es Menschen, die einfach zu bequem sind um etwas Neues zu beginnen. Dabei ist es gar nicht so schwer, seine Ziele zu erreichen. Man muss nur fokussiert bleiben und mit Rückschlägen umgehen lernen.
Über Rückschläge sprechen Sie in Ihrem Buch von „Trainingseinheiten“ – warum das?
Dabei geht es wie bei so vielem im Leben um die Perspektive. Wenn ich einen Fehler mache und den Kopf danach in den Sand stecke, habe ich ehrlich gesagt nichts davon. Sich tage- oder wochenlang für einen Fehler selbst zu bestrafen oder rechtzufertigen, macht auch nicht glücklich. Was ich in den vielen Jahren gelernt habe ist die Bedeutung von positivem Denken. Wenn ich aus einem Fehler eine Trainingseinheit oder eine wertvolle Erfahrung mache, besetze ich schon alleine das Wort positiv. Es impliziert, dass ich es das nächste Mal besser oder anderes mache. Ich spreche in meinem Buch Klartext, auch wenn ich damit eventuell riskiere, mich unbeliebt zu machen. Am besten ist es auf sich selbst zu schauen und seinen eigenen Weg zu gehen.
Was sagt Ihre Familie dazu?
In jungen Jahren machte ich eine Ausbildung zum Metzger, was nicht mein Wunsch war. Meine Eltern wollten allerdings, dass ich in ihren Augen einen „ordentlichen“ Beruf lernte. Zwar waren die ersten Jahre meiner beruflichen Laufbahn alles andere als erfolgreich, trotzdem habe ich viel gelernt. Auch von meiner Mutter, die mir riet immer mein Bestes zu geben. Damit kann man eigentlich gar nichts falsch machen. Selbst wenn das Beste nur 50 Prozent von dem sind, was andere erreichen, hat man wenigstens sein Potential ausgeschöpft. Auch von meiner Frau habe ich sehr viel gelernt. Als ich bei unserem Kennenlernen gesundheitlich nicht gut drauf und alles andere als erfolgreich war, hat sie schon damals immer daran geglaubt, dass ich meine Ziele erreichen würde. Ich selbst versuche auch, positiv zu denken. Trotz meiner grossen Erfahrung und der beachtlichen Karriere ertappe ich mich immer wieder dabei, negative Gedanken zu haben. Die sollte man rasch beiseiteschieben. Meine drei Kinder erziehe ich – zumindest ist das
der Plan – zu selbständig denkenden Personen. Ich sehe immer wieder Eltern, die genervt die Augen verdrehen wenn der Nachwuchs schon zum 10. Mal „warum?“ fragt. Genau darin liegt jedoch der Weg zu einem interessierten, selbständig denkenden Erwachsenen. Kinder, die alles ihrem Alter entsprechend erklärt bekommen, haben es meiner Meinung nach im späteren Leben einmal einfacher.
Planen Sie ein weiteres Buch oder was sind Ihre nächsten Ziele?
Ich hänge meine Projekte eigentlich nicht an die grosse Glocke. Die Zeiten, wo ich versucht habe, mit blumigen Worten meine Ideen zu verkaufen sind lange vorbei. Heute konzentriere ich mich auf mein Können und meine Leistung. Dann stellt sich der Erfolg meiner Erfahrung nach ganz von selbst ein. Ob ich ein weiteres Buch schreibe, hängt unter anderem vom Feedback meiner Leser ab. Vielleicht bringe ich auch ein Hörbuch heraus. Ich bin nämlich grosser Fan von dieser Art der Wissensvermittlung. Im Auto oder zwischendurch im Büro informiere ich mich gerne über verschiedene Themen – da sind Hörbücher für mich ideal. Sonst begleite ich derzeit einige meiner Wegbereiter auf ihrem persönlichen Weg zum erfolgreichen Unternehmer. Da ich diese Personen schon lange kenne, bin ich mit ihren Fähigkeiten und Fertigkeiten bestens vertraut.
Agieren Sie dabei auch als Mentor?
Eigentlich nicht. In meiner Anfangsphase dachte ich, einen tollen Mentor gefunden zu haben, was sich später jedoch als falsch herausgestellt hat. Meine Partner und Wegbereiter sollen mit mir gleichberechtigt sein. Jeder lernt vom anderen, es gibt keinen der auf den anderen aufsieht. Jeder macht sein Ding und das auf seine eigene Weise. Daher lehne ich es auch, selbst Mentor zu sein. In meinem Buch gebe ich Tipps und Hinweise, was mich zum erfolgreichen Geschäftsmann gemacht hat. Von meinen Tipps und der Beschreibung von Episoden aus meinem eigenen Werdegang können Leser für sich selbst entscheiden, welche Strategien sie (vermutlich in abgewandelter Form) übernehmen möchten. (pd/mc)