In den wichtigsten in der Schweiz ansässigen Unternehmen ist ein CEO im Durchschnitt von rund zwanzig Führungskräften und Senior Managern umgeben. Diese einkommensstarken und verantwortungsbewussten Mitarbeiter vernachlässigen erfahrungsgemäss vielfach den strategischen Blick auf ihr eigenes Vermögen, insbesondere auf ihre Vorsorge. Die Schaffung von Werten für eine qualitativ hochwertige Zukunft wird verpasst.
Ganzheitliche Beratung
Viele Unternehmer und Führungskräfte schöpfen die Möglichkeiten im Zusammenhang mit ihrer eigenen Vorsorge zu wenig aus. Sowohl während ihrer beruflichen Karriere als auch im Hinblick auf die Pensionierung besteht erhebliches Optimierungspotenzial. Dieses lässt sich nur mit einer ganzheitlichen Beratung ergründen.
Wer sollte sich Gedanken machen?
Angesprochen sind Führungskräfte direkt unterhalb des Verwaltungsrats oder der Geschäftsleitung, die in der Schweiz vor allem in Branchen wie Pharma, Uhrenindustrie, Agro-Food, Bankwesen oder Rohstoff- und Energiehandel tätig sind. Von ihrer Arbeit absorbiert und mit wenig Zeit für die eigene Vermögenslage, suchen sie vor allem Transparenz, Effizienz und Effektivität.
Welche Lösung für welchen Bedarf?
Viele Top-Führungskräfte stellen sich die gleiche Frage: Wie kann ich meinen Lebensstandard langfristig sichern? Um diese Frage zu beantworten, ist es notwendig alle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten ganzheitlich zu analysieren: Steuern, Vorsorge (insbesondere 2. Säule und 3. Säule), bewegliche Werte (Bar- und Wertschriftenvermögen) und Immobilien. Ziel ist es, jeden dieser Teilbereiche einzeln zu optimieren und im Rahmen einer klar definierten und ganzheitlichen Gesamtstrategie zu harmonisieren.
Berufliche Vorsorge
Die betriebliche Altersvorsorge bietet erhebliche wirtschaftliche Optimierungsmöglichkeiten, insbesondere im überobligatorischen Teil der 2. Säule und im Freizügigkeitsbereich. Beispielsweise kann im Rahmen eines sogenannten 1e-Plans (Jahreseinkommen über 126’900 Franken) die Anlagestrategie für das Vorsorgeguthaben in voller Transparenz selbst gewählt werden, sofern der Arbeitgeber sich einer solchen Lösung angeschlossen hat. Die Tendenz diesbezüglich ist steigend. Ein Maximum von 50% in Aktien ist erlaubt, der Rest kann in Obligationen, alternative Anlagen und Immobilien investiert werden. Man erhält die volle Rendite, übernimmt aber auch die Verantwortung für allfällige Kapitalverluste. Aufgrund des üblicherweise vorhandenen hohen Einkaufspotenzials können die Steuern optimiert werden, indem die fehlenden Beitragsjahre ausgeglichen werden. Bei Freizügigkeitsguthaben gilt es die Planungsmöglichkeiten, im Zusammenhang mit einer allenfalls vorzeitigen Beendigung der Erwerbstätigkeit oder einem Wegzug ins Ausland, zu beachten.
Vorzeitige Pensionierung oder Teilpensionierung
Viele Top-Führungskräfte möchten ihre berufliche Aktivität vor dem ordentlichen Pensionierungsalter 65 reduzieren oder beenden. Durch die Aufteilung des bei einem Austritt aus der Pensionskasse vorhandenen Vorsorgeguthabens auf zwei Freizügigkeitsstiftungen, kann einerseits der Bezug flexibler ausgestaltet und andererseits die Verwaltung dieses Vermögens, auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt werden. Es ist möglich, die Anlagestrategie selbst zu wählen und somit eine bessere Risikodiversifikation bis spätestens zum Alter von 70 Jahren vorzunehmen. Eine steuereffiziente Anlagestrategie lohnt sich, da Freizügigkeitsguthaben sowohl von der Vermögenssteuer als auch von der Einkommenssteuer befreit sind.
Wegzug aus der Schweiz
Top-Führungskräfte (insbesondere Expats) sind sehr mobil. Egal, ob sie nach London, Paris oder Singapur ziehen, gilt es Vorsorge- und Steuerfragen zu beachten. Wenn sie den Arbeitgeber verlassen, muss das Vorsorgeguthaben an eine Freizügigkeitsstiftung übertragen werden. Letztere sollte nach dem Kanton ihres Sitzes gewählt werden, da im Falle eines dauerhaften Wegzugs aus der Schweiz, ein allfälliger Bezug des Vorsorgeguthabens in diesem Kanton an der Quelle besteuert wird. Je nach Doppelbesteuerungsabkommen zwischen der Schweiz und dem neuen Domizilland, gibt es hier weitere Aspekte zu beachten.
Steuereffiziente Vermögensverwaltung
Sowohl das Vorsorgeguthaben als auch die privaten Anlagen sollten aufeinander abgestimmt, aber in verschiedenen «Gefässen» verwaltet werden. Das Portfolio mit dem (gebundenen) Vorsorgevermögen (1e-Plan und Freizügigkeit der 2. Säule oder Säule 3a) sollte in Wertpapiere wie Aktien mit hoher Dividende, Obligationen mit hohem Coupon, strukturierte Produkte mit Steuerfolgen, etc. angelegt werden. Das private (freie) Vermögen sollte mehrheitlich kapitalgewinnorientiert angelegt werden (Aktien mit tiefer Dividende, strukturierte Produkte mit tiefen Steuerfolgen, steuerfreie Immobilienfonds oder alternative Anlagen wie Hedgefonds oder Rohstofffonds). Allenfalls kann auch eine gemischte Versicherungslösung der Säule 3b Sinn machen, da diese unter bestimmten Bedingungen (Alter, Dauer, usw.) je nach Wohnsitz einiges Potenzial und die Möglichkeit einer massgeschneiderten Verwaltung, der sich darin befindenden Wertschriften, ermöglicht. Das Ziel der Abstimmung dieser unterschiedlichen Lösungen aufeinander, ist das Ausschöpfen der steuerlichen Vorteile durch die sinnvolle Aufteilung der Vermögenswerte, nach ihren steuerlichen Merkmalen.
Die oben erwähnten Lösungsansätze sind nur ein kleiner Einblick in die Fragestellungen, die sowohl während der beruflichen Karriere als auch im Hinblick auf die Pensionierung, beantwortet werden müssen. Weitere Themen sind die rechtliche und steuerliche Begleitung eines allfälligen Wegzuges, die zu erwartenden Vergütungen in Form von Aktien oder Optionen und die Wahl der Anlagewährung (bspw. Franken oder Euro). Gibt es doch kostengünstige Strategien, um mit Null- oder gar Negativzinsen umzugehen.
Nettoperformance nach Steuern
Klar ist, dass die individuelle Situation jeder Top-Führungskraft grundsätzlich einzigartig ist. Daher ist es wichtig, im Zusammenhang mit den Weichenstellungen im Hinblick auf die Pensionierung, eine ganzheitliche Finanzplanung zu erstellen, um verschiedene Szenarien mit ihren Vor- und Nachteilen zu identifizieren. Darauf basierend erfolgt die Wahl der individuellen und bedarfsgerechten Gesamtanlagestrategie. Unabhängig davon, ist zudem eine möglichst hohe Nettorendite nach Steuern anzustreben. Aufgrund dieser unterschiedlichen und komplexen Themenbereiche liegt es auf der Hand, dass heute mehr denn je nur ein erfahrener Berater in der Lage ist, massgeschneiderte Lösungen zu definieren. Er setzt sich ganzheitlich mit dem Vermögen der Kundschaft auseinander und versteht die Wichtigkeit der Abstimmung, der verschiedenen Anlagegefässe. Nur so ist es möglich, gleichzeitig Leistung, Innovation und Sicherheit für das Anlage- und Vorsorgevermögen zu erzielen.
Diese Ausführungen richten sich ausschliesslich an Personen in der Schweiz.
(Lombard Odier/mc)