Von Robert Jakob
Nun soll es amtlich werden. Nach einer eiligst anberaumten Klausurtagung der Grossen Koalition haben sich CDU und SPD offenbar auf eine gemeinsame Strategie für die beiden wichtigsten Problemfelder der deutschen Politik geeinigt. Die beiden einstigen Volksparteien verfügen, wie bekannt, in der deutschen Bevölkerung über keine Mehrheit mehr. „Umso wichtiger ist es, klare Zeichen für die Handlungsfähigkeit nach innen und aussen zu setzen“ , wird Regierungssprecher Steffen Seibert in der für heute 16.00 (Greenwich Mean Time, sharp) anberaumten Pressekonferenz im Bundeskanzleramt verkünden. Dort soll, gemäss dem Autor zugespielten Vorabinformationen, „die Katze aus dem Sack gelassen werden“ – so unser Informant:
Ursula von der Leyen wird das verwaiste DFB-Präsidium übernehmen. Und zwar per sofort.
Dem Schreibenden liegt exklusiv eine Abschrift der Erklärung von Regierungssprecher Seibert vor. Demnach hätte der sich bereits seit letztem Montag (1.4.) abzeichnende Rücktritt Reinhard Grindels von der Spitze des mit grossem Abstand bedeutendsten Deutschen Ministeriums die bundesrepublikanische Politik zum raschen Handeln gezwungen, „sowohl in der Verteidigung als auch in der Offensive“. Da Wunschkandidaten wie der Fussballweltmeister und erfolgreiche Unternehmer Philipp Lahm dem DFB bereits eine Absage erteilten („Ihr machts woal oa Aprilscherz?“), gestaltete sich die Suche harzig. Umso erfreulicher, dass sich Ursula von der Leyen freiwillig der „Chefsache“ stellte.
Ein Knochenjob
„Aufgrund ihrer Erfahrung in der „Verteidigung mit beschränkten Mitteln», war sie klar die Idealbesetzung. Ausserdem versteht sie wie kein anderer Politikprofi, auf der PR-Klaviatur zu spielen“, so Seibert. Als neue Superministerin werde ihr Kalender durch das vorübergehende Doppelamt zwar sehr voll. Aber die entsprechende Bildungslücke lasse sich problemlos durch externe Berater füllen, so wiederum Seibert. Ab 1. Mai wolle die neue Superministerin das Verteidigungsministerium nur noch im ehrenamtlichen Nebenamt führen und sich hauptsächlich ihrer Funktion als DFB-Chefin widmen. Für beide Aufgaben will sie nur die in solchen Fällen übliche „Verdienstausfallentschädigung“ (sogenannte Grindelzulage) geltend machen.
Eine erste wegweisende Entscheidung hat die designierte DFB-Präsidentin angeblich bereits getroffen:
Neue Namensgebung?
„Die Mannschaft“, der von DFB-Marketing–Stratege Oliver Bierhoff geprägte und seit der misslungenen Fussball-Weltmeisterschaft 2018 in Misskredit geratene Identifikationsbegriff für die deutsche Fussballnationalmannschaft verschwindet. Er wird durch eine „Dachmarke“ ersetzt werden. Neu soll rückwirkend ab 1. April für Bundeswehr und DFB der gemeinsame Slogan: „Die Bundestruppe“ gelten.
Bei seinen Informanten muss unser Kolumnist wohl etwas über die Bücher gehen, auch wenn die Vorstellung von der Leyens an der Spitze des DFB durchaus ihren Reiz hat. Mehr Satire von Robert Jakob – und zwar aus erster Hand – finden Sie hier:
„Die Spreu vom Weizen trennen“ – treffsichere Ratschläge zum Kauf der „richtigen“ Aktie finden Sie in Robert Jakobs umfassenden Börsenratgeber „101 ganz legale Börsentipps und –tricks“.
Neu für 16,95 Euro bei Ellert&Richter: Bestellungen einfach an Ellert & Richter Verlag, vertrieb@ellert-richter.de , Tel.: + 49 (0)40-398477-13 oder gefaxt an +49 (0)40-398477-23.
In Ergänzung seiner Bestsellers „101 ganz legale Börsentipps und –tricks“ (aktualisierte Neuauflage) und dem Ratgeber «Wie rette ich mein Geld» hat der Finanzanalyst Robert Jakob die 101 besten Börsenwitze und Wirtschaftssatiren veröffentlicht.
Hol dir das Geld! …das du noch nicht hast
Die Börse besteht zu 90 Prozent aus Emotionen, weiss Börsen-Altmeister André Kostolany. Gier, Verliebtheit, Panik was haben weiche Faktoren im harten Geschäft der Geldvermehrung zu suchen? In jedem Fall sind sie ein idealer Nährboden für den Witz. Lustvoll wird hier überspitzt, worüber wir uns alle schon schwarzgeärgert haben. Weil wir leichtgläubig waren und hoffnungslos blind. Gute Wirtschaftswitze haben meist einen sehr realen Hintergrund. Indem sie die Wirklichkeit, über die man sich sonst eher aufregen müsste, humorvoll überdrehen, kann der Leser Abstand gewinnen und herzhaft lachen. Der Autor kennt seine grossen und kleinen Helden, die Wirtschaftsbosse und den Börsenneuling, den Finanzspekulanten und den naiven Träumer.
Zum Autor:
Robert Jakob ist promovierter Naturwissenschaftler und Buchautor und arbeitete sowohl in der Grundlagenforschung als auch für Verlage, Versicherungen und Banken. Seit Jahrzehnten ist der Wissenschaftler und Kommunikationsspezialist ein ausgewiesener Kenner der Finanzszene. Er leitete nicht nur die Redaktion des Swiss Equity Magazins (einem Tochterunternehmen der NZZ), sondern dortselbst auch das Team der Aktienanalysten.