Silver Spring – Die Food and Drug Aministration (FDA) hat in den USA mit «Abilify MyCite» erstmals eine digitale Pille mit eingebautem Sensor zugelassen. Dieser ermöglicht es dem Medikament, das unter anderem bei Schizophrenie und bipolarer Störung zum Einsatz kommt, seine korrekte Einnahme zu überwachen. Dadurch stellt die Pille eine optimale Medikation sicher.
Einnahme-Bestätigung
«Die Einnahme von Medikamenten für psychische Erkrankungen überwachen zu können, dürfte manchen Patienten helfen», meint Mitchell Mathis, Leiter der Abteilung Psychiatrieprodukte am FDA Center for Drug Evaluation and Research. Eben dafür eröffnet die nun zugelassene Smart-Pille neue Möglichkeiten. Denn wenn der verbaute Sensor in Kontakt mit Magensäure kommt, gibt er ein Signal ab, das ein zugehöriges Pflaster empfängt. Dieses leitet die Daten dann an eine Smartphone-App weiter, die je nach Einstellungen auch Pflegepersonal oder Ärzte über die Einnahme informiert.
Die FDA-Zulassung von Abilify MyCite ist ein Meilenstein für intelligente Pillen, da hier erstmals in einem Produkt Wirkstoff und Einnahmeüberwachung kombiniert werden. Der eigentliche Wirkstoff Aripiprazol ist schon seit 15 Jahren in den USA zugelassen und wird von Otsuka Pharmaceutical unter dem Namen «Abilify» vertrieben. Auch der in der neuen Pille verbaute Einnahme-Sensor von Proteus Digital wurde bereits 2012 zugelassen (pressetext berichtete).
Hilfe zur Patienten-Disziplin
Bei vielen Krankheiten, darunter die mit Aripripazol behandelten psychischen Erkrankungen Schizophrenie, bipolare Störung oder Depressionen, ist eine regelmäßige Einnahme von Pillen wichtig für den Therapieerfolg. Die Einnahme-Überwachung mittels Smart-Pille kann helfen, die nötige Einnahemdisziplin zu sichern. Daher steht zu erwarten, dass in Zukunft weitere Pillen mit dem gleichen oder ähnlichen Sensor-Systemen auf den Markt kommen. (pte/mc/ps)