Zürich – Die überraschende Wahl Donald Trumps zum neuen US-Präsidenten wird nicht ohne Einfluss auf den Schweizer Immo- und Hypo-Markt bleiben. Eigenheim-Besitzer und Investoren dürfen sich auf weiter steigende Wohnungs- und Häuserpreise freuen. Zudem ist mit anhaltend tiefen Zinsen für Hypothekarkunden zu rechnen, wie der Finanzdienstleister MoneyPark in einer Mitteilung schreibt.
Der Wahlsieg des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump in den Vereinigten Staaten hat überrascht. Die Kursausschläge an den Börsen rund um den Globus haben gezeigt, wie gross die Unsicherheit ob des künftigen handels- und wirtschaftspolitischen Kurses der USA nun ist. Diese Bedenken werden auch den Schweizer Immobilien- und Hypothekarmarkt nachhaltig beeinflussen.
Schweizer Häuserpreise steigen voraussichtlich moderat weiter
Die Furcht vor Trumps Regierungsabsichten – insbesondere die protektionistischen Tendenzen seiner Wahlversprechen – bergen für Anleger in den USA und global anhaltende Unsicherheit. Diese dürfte den ohnehin markanten Anlagenotstand institutioneller und privater Anleger weiter andauern lassen. Speziell angesichts der in Aussicht gestellten Kündigung wichtiger Handelsabkommen könnten Aktien und Unternehmensanleihen weiter unter Druck geraten. „Dieses Risiko spricht einerseits für eine verstärkte Investition in Gold und in solide Währungen wie den Yen oder Schweizer Franken, andererseits bestätigt die Nervosität an den Märkten die ungebrochen hohe Attraktivität von Immobilien“ wird Stefan Heitmann, CEO und Gründer von MoneyPark, zitiert. MoneyPark geht davon aus, dass sich Anleger nun noch stärker ihren Heimatmärkten zuwenden werden. „Schweizer Immobilieneigentümer können sich wohl weiterhin über eine positive Preisentwicklung freuen“, folgert Heitmann.
Zinsen bleiben auf Tiefstständen
Die US-Wahlen prägen auch die Schweizer Hypo-Zinsen: So registrierte MoneyPark am Wahltag eine ungewöhnlich hohe Volatilität bei den Swap-Zinssätzen. Die Marktunsicherheit erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die US-Notenbank Fed dieses Jahr nun doch keinen weiteren Zinsschritt vollziehen wird. Das Fed hatte sich im Dezember 2015 zur ersten Zinserhöhung seit fast zehn Jahren durchgerungen – im Falle der Ernennung Hillary Clintons waren die meisten Marktbeobachter von einem zweiten Schritt noch diesen Dezember ausgegangen.
Nun unterliegt der Zinsanstiegspfad in den kommenden Jahren einer noch grösseren Unsicherheit. Erste Umrisse der künftigen US-Geldpolitik dürften erst im nächsten Jahr erkennbar werden. Alldem wird sich auch die Schweizerische Nationalbank nicht entziehen können. Laut Devisenhändlern musste die SNB nach den gestrigen US-Wahlergebnissen erneut am Geldmarkt intervenieren, um eine Aufwertung des Schweizer Frankens zu verhindern. „Wir gehen entsprechend davon aus, dass die SNB die Leitzinsen nun noch länger im negativen Bereich halten muss“, sagt Heitmann. „In der Folge dürften die Schweizer Hypothekarzinsen auf viele Monate, wenn nicht Jahre, mit Volatilität auf extrem tiefem Niveau verharren.» (mc/pg)