sgv-Direktor Hans-Ulrich Bigler.
Bern – Wegen des tiefen Eurokurses haben die Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten 2011 für rund 5 Mrd Franken im Ausland eingekauft. Die Folgen dieses Verhaltens sind für unsere Volkswirtschaft bereits spürbar, und zwar nicht nur in den Grenzregionen. Am meisten betroffen sind dabei der Detailhandel, das Handwerk sowie Tourismus und Gastronomie. Gibt man kein Gegensteuer, so werden in diesen Branchen wegen der massiv abnehmenden Umsätze bald viele Arbeitsplätze und Lehrstellen verschwinden, schreibt der Schweizerische Gewerbeverband in einer Mitteilung.
Die heute lancierte Kampagne „JA zur Schweiz – hier kaufe ich ein“ will die schweizerischen Bevölkerung für die vielfältigen positiven Wirkungen ihrer Entscheidung, in der Schweiz einzukaufen, sensibilisieren. Eine breite Koalition aus kantonalen Gewerbeverbänden, Branchenorganisationen und dem Schweizerischen Gewerbeverband sgv setzt damit ein positives Zeichen im schwierigen Umgang mit der Frankenstärke.
Direkte Kundenansprache
Ganz im Sinne einer „Hilfe zur Selbsthilfe“ sollen nach dem Start der Kampagne möglichst viele Betriebe die Plakate am Verkaufspunkt aufstellen. Damit sprechen die Schweizer KMU ihren Kunden direkt an und zeigen die positiven Auswirkungen eines Einkaufs in unserem Land auf.
Die Schweiz als ein Gesamtsystem
Die Initianten der landesweiten Kampagne verstehen die Schweiz als ein Gesamtsystem, von welchem die gesamte Bevölkerung in der einen oder anderen Form profitiert. Dieses System hat aber seinen Preis. Darin inbegriffen sind nebst angemessenen Löhnen und der Erhaltung von Jobs ein erfolgreiches Bildungssystem, die ausserordentliche Qualität der angebotenen Waren und Dienstleistungen sowie die hohen Anforderungen an die Umwelt- und Sozialverträglichkeit unserer Wirtschaft.
Der Verzicht auf den Einkauf im Ausland ist mehr als ein willkommener ökonomischer Faktor. Er ist ein bewusster Entscheid und vorab ein Zeichen von Stolz auf unser Land und seine Errungenschaften; auf alles, was die Schweiz erreicht hat und in Zukunft noch erreichen wird. Wer in der Schweiz konsumiert, sagt JA zu unserer Gesellschaft und zu unserer Gemeinschaft. (sgv/mc)