Zürich – Auf dem Eigenheim-Markt sind derzeit wieder mehr Objekte verfügbar – vor allem im Neubausegment. Doch trotz eines hohen Bedarfs stockt der Verkauf von Neubauten. Der Hauptgrund dafür liegt im hohen Preisniveau, wie es in einer Studie heisst.
In den beiden Vorjahren habe das höhere Zinsniveau manchen Interessenten vom Kauf abgehalten. Inzwischen hätten sich die Finanzierungsbedingungen aber wieder verbessert. Dennoch zeichne sich keine Rückkehr zur Marktsituation von vor dem Zinsanstieg ab, heisst es in der am Dienstag veröffentlichten jüngsten Ausgabe der Publikation «Immobilien aktuell» der Zürcher Kantonalbank (ZKB).
Aktuell seien auf Homegate über 11’000 Neubauwohnungen in der Schweiz zum Verkauf ausgeschrieben – deutlich mehr als in den Vorjahren. Besonders in der Stadt Zürich seien viele Objekte inseriert – trotz der anhaltend hohen Nachfrage nach urbanem Wohnen. Zudem sei auf der Angebotsseite keine besonders rege Baueingabe ersichtlich, schreibt die ZKB weiter.
Kosten dämpfen Kaufbereitschaft
Grund dafür sind die gestiegenen Kosten: Nach der Pandemie und wegen des Ukrainekriegs seien die Baukosten gestiegen, was zu höheren Angebotspreisen geführt habe. Diese hätten sich von den Preisen bestehender Bauten abgekoppelt, so die ZKB.
Doch der Wunsch, die hohen Preise durchzusetzen, halte der Realität nicht immer Stand: «Im Gegenteil. Die sogenannte Neubauprämie ist in den letzten Jahren gesunken», heisst es. Neubauwohnungen kosteten nur noch etwa 10 Prozent mehr als vergleichbare Altbauwohnungen, so die Bank.
Insgesamt zeige sich das Neubausegment intakt. Aber immer weniger Kaufinteressenten könnten die hohen Immobilienpreise finanzieren. Bei Objekten über 2 Millionen Franken werde die Vermarktung zunehmend anspruchsvoller. Dies erlaube den Käufern mehr Auswahl und Chancen auf Preisnachlässe, heisst es weiter. So lagen im Kanton Zürich in diesem Jahr bei 57 Prozent der Einfamilienhausverkäufe die Transaktionspreise unter den Angebotspreisen. (awp/mc/ps)