Mario Sager: Vom Fussballer zum Unternehmer

Emmenbrücke – Der 20-jährige Profifussballer Mario Sager trainierte in einer Verletzungspause Kinder in Sportcamps. Nach dem ersten Erfolg gründete er ein Start-Up. Heute, 10 Jahre später, ist er mit seiner Firma MS Sports Marktführer für Sportcamps.

MS Sports trainiert pro Jahr in 150 Camps 7’500 Kinder und Jugendliche in Fussball, Tennis, Tanzen und Reiten. Von den 220 Mitarbeitenden sind 150 Sportstudenten. Auch der soziale Gedanke kommt nicht zu kurz.

Lebensschule Sport
Mit siebzehn hat Mario Sager den ersten Einsatz bei den Profis des FC Luzern. Aufgrund von schwerwiegenden Verletzungen musste er kürzertreten und hat begonnen Kinder zu trainieren. Er hat Camps organisiert, und das hatte Erfolg. 2016 feiert sein Unternehmen das 10-jährige Jubiläum. Er sagt über die Lebensschule Sport: «Der Fussball hat mich sehr beeinflusst und durch ihn habe ich viel fürs Leben gelernt: Freude geniessen, Körperbewusstsein ausbauen, Teamgeist pflegen, Enttäuschungen und Rückschläge verarbeiten. Das ist die beste Lebensschule.»

220 Mitspieler im Team
Heute ist Sager Chef von 220 Mitarbeitenden und bietet mit seinem Team 150 Sportcamps in vier Sportarten an: Fussball, Reiten, Tennis und Tanzen. Mario Sager sucht weiter engagierte Trainer, denn die Firma wird weiter wachsen. Bei MS Sports kommt nicht nur der Sport zum Zug, sondern auch der Teamgeist. Das wird auch im eigenen Team gelebt. Mario Sager: «Unsere Trainer haben ein Sportstudium hinter sich, sind Sportstudenten oder sind als Trainer in den Vereinen tätig. Die Geschäftsleitung besteht aus meinem Bruder, Nicole Buholzer und mir. Die Projektleiter sind angestellt und für jeweils eine Sportart zuständig. Die Camp-Leiter arbeiten Teilzeit, die Trainer ebenso. Wir sind etwa 220 Mitarbeiter. Wir sind der grösste Arbeitgeber für Sportstudenten– im Sommer sind es 150 Personen.»

Leistungs- und Fun-Camps
Seit 2016 sind Leistungs- und Fun-Camps neu im Angebot. So können Eltern und Kinder wählen. MS Sports bietet die Camps sehr günstig an. So kostet ein fünftägiges Fussballcamp, inkl. Verpflegung und Ausrüstung, Kleidung, Mittagstisch, Mittagspausenprogramm nur CHF 235. Das gelingt dank den Sponsoren. Für sozial benachteiligte Kinder übernehmen fünf Stiftungen bis zu 80% der Gebühr.

In den einwöchigen Sportcamps können Kinder und Jugendliche ihre Lieblingssportarten testen und neue Freunde kennenlernen – für viele Eltern das ideale Kontrastprogramm zu TV, Internet, Game & Co.

Übergewichtige Kinder
MS Sports trifft offenbar eine Marktlücke: In der Schweiz leben viele übergewichtige Kinder. Das bestätigt eine Erhebung der Schulärztlichen Dienste Basel, Bern und Zürich unter 13’732 Schülern. Dies sicher auch deshalb, weil sich viele zu wenig bewegen. Jeder siebte Kindergärtner ist übergewichtig, in der Primarschule jeder fünfte und auf der Oberstufe jeder vierte. Damit steht die Schweiz nicht allein da. Auch international sind die Zahlen ähnlich. Allein in Europa leben rund 14 Mio. übergewichtige Kinder. Jährlich erhöht sich die Zahl um 400’000. Experten sind sich einig, dass das Übergewicht bei Kindern auf zu kalorienreiche Ernährung, Bewegungsmangel und zu viel Fernsehen basiert.

30 Minuten Bewegung senkt das Sterbe- und Krankheitsrisiko
Bewegung ist auch für normalgewichtige Kinder und Erwachsene gesund. Deshalb empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation WHO, sich täglich 30 Minuten zu bewegen. Gemäss einer Studie aus Taiwan reichen sogar täglich 15 Minuten Sport, um das Sterberisiko um 14% zu senken. Da die sportlichen Tätigkeiten mit zunehmenden Alter sinken, sollten Kinder schon früh für den Sport sensibilisiert werden. Wer viel Bewegung gewöhnt ist, fühlt sich unwohl, wenn sie wegfällt.

Das Bundesamt für Sport empfiehlt, dass sich Jugendliche am Ende der Schulzeit täglich mindestens eine Stunde mit mittlerer bis höherer Intensität bewegen, jüngere Kinder deutlich mehr. Als mittlere Intensität werden körperliche Tätigkeiten betrachtet, bei denen man zumindest etwas ausser Atem gerät. Mehrmals pro Woche sollten Kinder Aktivitäten ausüben, die ihre Knochen stärken, Herz und Kreislauf anregen, die Muskeln kräftigen, die Geschicklichkeit verbessern und die Beweglichkeit erhalten.

Ob sie spielen, laufen, hüpfen, springen, Velo fahren, reiten, Tennis spielen, tanzen oder schwimmen – Hauptsache, sie bewegen sich. Ein Weg zum regelmässigen Sport führt über den Sportverein. So sind auch 64% der Schweizer Kinder zwischen 10 und 14 Jahren in einem Sportverein. Zu den beliebtesten Sportarten zählen Fussball (32%) und Schwimmen (22%). Tanzen (7,6%), Tennis (6%) und Reiten (5.3%) sind weiter unten auf der Liste der beliebtesten Sportarten der 10- bis 14-Jährigen zu finden.

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