Von Dr. Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank Gruppe.
Vaduz – Nach dem Einkaufsmanagerindex der britischen Grossbank HSBC enttäuschte nun auch der offizielle Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe in China. Das Konjunkturbarometer fällt von 50.4 auf 50.1 im Februar. Der schwache Frühindikator lässt sich auch nicht mit dem chinesischen Neujahrsfest erklären.
Für eine deutliche wirtschaftliche Erholung müssten die Einkaufsmanagerindizes eine klare Aufwärtstendenz ausweisen. Gemessen an der Konsensprognose, die eine Wachstumsrate von über 8% für das laufende Jahr vorsieht, ist das volkswirtschaftliche Datenmaterial jedenfalls bislang zu schwach. Lediglich der sprunghafte Anstieg der Kreditvergabe, unter Einbezug des Schattenbanksystems, liefert derzeit Nahrung für eine dynamischere Wirtschaftsentwicklung in den kommenden Monaten. Noch besteht keine akute Not für eine pessimistischere Sicht auf die chinesische Wirtschaftsentwicklung, doch mit jeder weiteren negativen Überraschung wächst der Handlungsbedarf. (VP Bank/mc/ps)