VP Bank: Erwartungen an das Wachstum Chinas voraussichtlich zu hoch
Von Dr. Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank.
China – Der Wirtschaftsausblick für China fällt innerhalb der Analystengemeinde für das Jahr 2013 sehr unterschiedlich aus. Während das optimistische Lager, zu dem wir uns zählen, eine spürbare wirtschaftliche Beschleunigung erwartet, sieht das Lager der Pessimisten einen BIP-Zuwachs im laufenden Jahr, der sogar unter demjenigen des Jahres 2012 liegt.
Beim Datenmaterial der vergangenen Wochen war für jedes Lager etwas dabei. Doch mit der heutigen Veröffentlichung des HSBC-Einkaufsmangerindex für den Februar schwingt das Pendel zugunsten der Pessimisten. Das Konjunkturbarometer fällt im Februar deutlich von 52.3 auf 50.4. Der Auftragseingang für den Export fällt gar unter die Expansionsschwelle von 50. Nachdem der offizielle Einkaufsmanagerindex im Januar bereits rückläufig war, fängt die Alarmglocke langsam an zu läuten. Zwar liegen sowohl der HSBC-Einkaufsmanagerindex als auch der offizielle Einkaufsmangerindex noch in der Expansionszone, doch der Abstand zur wichtigen Marke von 50 ist andererseits auch nicht besonders deutlich. Noch besteht aus unserer Sicht keine dringende Notwendigkeit für eine pessimistischere Sicht, doch mit jeder weiteren negativen Überraschung wächst der Handlungsbedarf. (VP Bank/mc/ps)