Das US-amerikanische BIP fällt im zweiten Quartal 2020 mit einer auf das Jahr hochgerechneten Rate von 32.9 % gegenüber den ersten drei Monaten des Jahres. Nach europäischer Lesart entspricht dies einem Rückgang von 9.5 % gegenüber dem Vorquartal.
Das Grauen kennt heute keine Grenzen. Erst der rekordhohe Einbruch des deutschen BIP, jetzt das US-amerikanische BIP mit einem zuvor noch nie gemessenen Fall. Willkommen im Gruselkabinett der Corona-Pandemie. Doch der Horror kennt diese Woche keine Grenzen. Schon morgen wird das italienische Bruttoinlandsprodukt dem Fass den Boden ausschlagen.
Die Corona-Pandemie rollt nun über das volkswirtschaftliche Zahlenwerk hinweg. Der massive Einbruch des US-amerikanischen BIP legt bestes Zeugnis für den ökonomischen Schmerz ab. Ohne weitere Hilfsmassnahmen wird die grösste Volkswirtschaft der Welt nicht auskommen. Die zusätzliche Arbeitslosenunterstützung läuft morgen aus. Bislang konnten sich Republikaner und Demokraten über kein neues Hilfspaket einigen. Für viele Beschäftigungslose beginnt dann der Kampf um das tägliche Brot. Die USA ist aufgrund fehlender sozialer Netze besonders anfällig.
Zwar wird das US-amerikanische BIP bereits im dritten Quartal wieder rekordhohe Zuwächse verzeichnen, doch dies ist letztlich ein mathematischer Effekt der tiefen Ausgangsbasis. Die Frage ist, wie schnell kann die USA an den Wachstumspfad der Vorkrisenzeit anknüpfen? Vermutlich wird die offene Lücke so schnell nicht geschlossen werden. Das Virus hat die USA noch im Griff. Auch die Handelskonflikte mit China belasten die Investitionstätigkeit. Die Rückkehr zur wirtschaftlichen Normalität wird sich hinziehen. (VPB/mc)