Exporte legen den fünften Monat in Folge zu
Vaduz – Die deutschen Exporte verbuchen im September ein Plus von 2.3 % gegenüber dem Vormonat.
Die deutsche Exportwirtschaft hat einen guten Lauf. Die deutsche Industrie kann sich in den schwierigen Corona-Zeiten über eine den Umständen entsprechende gute Auslandsnachfrage freuen. Die gute Exportentwicklung zeigt einmal mehr, dass es im dritten Quartal für das verarbeitende Gewerbe ordentlich lief. Die Exporte liegen allerdings gegenüber dem Februar – dem Monat vor dem Beginn der Corona-bedingten Einschränkungen – noch immer um 7.7 % zurück.
Am Horizont ziehen schon wieder dunkle Wolken auf. Die vom ifo-Institut erhobenen Exporterwartungen trübten sich im Oktober empfindlich ein. Die zweite Corona-Welle und die damit einhergehenden Eindämmungsmassnahmen bremsen die wirtschaftliche Erholung in den europäischen Nachbarländern deutlich ein. Die Auslandsbestellungen werden wohl schon bald wieder Dellen bekommen. Für die deutsche Gesamtwirtschaft gilt: Zwar werden die Einbussen im Dienstleistungssektor grösser sein, doch der Kelch einer schwächeren Auftragslage wird an der Industrie nicht dauerhaft vorrübergehen. Auch die Exportwirtschaft wird sich in den Herbst- und Wintermonaten wieder schwerer tun.
Doch bei aller Sorge um die aktuelle Konjunkturlage, der Ausgang der US-Präsidentschaftswahlen führt in den Werkshallen zu guter Laune. Klar ist, auch Joe Biden ist der hohe deutsche Aussenhandelsüberschuss ein Dorn im Auge. Allerdings sitzt fortan ein Mann im Weissen Haus, mit dem man reden kann. Und alleine die Aussicht auf ein vernünftiges Verhandlungsklima bei Handelsfragen wird bei der deutschen Exportwirtschaft für Frohlocken sorgen. So mühsam es derzeit ist, sich durch die Corona-Pandemie zu robben, eine bessere Beziehung der transatlantischen Beziehungen lässt die gegenwärtigen Strapazen besser ertragen. (VP Bank/mc/ps)