VP Bank Spotanalyse Deutschland: Nur marginale Verbesserung des ifo-Geschäftsklimaindex

VP Bank Spotanalyse Deutschland: Nur marginale Verbesserung des ifo-Geschäftsklimaindex
Thomas Gitzel, Chief Economist VP Bank. (Foto: VP Bank, Moneycab)

Von Thomas Gitzel, Chief Economist VP Bank

Der ifo-Geschäftsklimaindex steigt im Januar leicht von 84.7 auf 85.1.

Am vergangenen Freitag überraschte der deutsche Einkaufsmanagerindex positiv, was zu einer gestiegenen Erwartungshaltung an den heutigen ifo-Geschäftsklimaindex führte. Doch die Vorgaben des Einkaufsmanagerindex konnten nicht erfüllt werden. Der geringe Anstieg des ifo-Index beruht auf einer verbesserten Lageeinschätzung der Unternehmen, während der Ausblick zum dritten Mal in Folge gesenkt wurde.

Unter den deutschen Unternehmen herrscht Besorgnis. Mit Donald Trump wachsen die Sorgen vor neuen Handelskonflikten, welche die ohnehin angeschlagene Exportwirtschaft hart treffen könnten. Die Aussicht auf Neuwahlen führt dazu, dass die Unternehmen nicht noch pessimistischer in die Zukunft blicken. Stabilere Regierungsverhältnisse nach den Bundestagswahlen könnten Entlastungen bringen, insbesondere Steuererleichterungen und weniger Bürokratie. Auch die Aussicht auf weitere EZB-Zinssenkungen stärkt die Konjunkturzuversicht. Geringere Finanzierungskosten versprechen eine Belebung der Bauwirtschaft. Es besteht also noch Hoffnung.

Deutschland bleibt im internationalen Vergleich vorerst im Hintertreffen. Das deutsche Exportmodell funktioniert momentan nicht, vor allem wegen der schleppenden Verkaufszahlen deutscher Automobilhersteller in China. Ein Erfolg wäre bereits, wenn das Wachstum im laufenden Jahr die 0%-Marke etwas deutlicher überschreitet. Der ifo-Geschäftsklimaindex deutet jedoch eher darauf hin, dass das laufende Jahr nahtlos an das schwierige vergangene Jahr anknüpft. (VP Bank/mc/ps)

Schreibe einen Kommentar