Vaduz – Die ZEW-Konjunkturerwartungen steigen im Mai von 28.2 auf 51. Unter den Wirtschaftsbarometern heben sich die ZEW-Konjunkturerwartungen derzeit deutlich positiv ab. Der Indexstand liegt auf Niveaus des Frühjahres 2015 und somit auch signifikant über den Vor-Corona-Notierungen. Das erstaunt auf den ersten Blick. Allerdings befragt das ZEW Finanzmarktanalysten, was den Blickwinkel im Gegensatz zu reinen Unternehmensbefragungen weitet. Die aktuelle ultra-expansive Geldpolitik und die staatlichen Rettungsmassnahmen schlagen sich in den ZEW-Konjunkturerwartungen wesentlich deutlicher nieder.
Der Mittelwert aus den ZEW-Konjunkturerwartungen und der vom ZEW erhobenen Lagebeurteilung kommt dem sehr düster daherkommenden ifo-Geschäftsklimaindex sehr nahe. Die aktuelle Lage wird im Vergleich zum Vormonat erneut schlechter eingeschätzt. Es ist also nicht so, dass die vom ZEW befragten Finanzmarktanalysten fernab von jeglicher Realität wären.
Die Corona-Pandemie ist in ihren Auswirkungen einzigartig und Prognosen unterliegen derzeit in besonderem Masse der Unsicherheit. Fakt ist derweil, dass der wirtschaftliche Absturz epochale Ausmasse aufweist. Gleichzeitig stehen aber Regierungen und Notenbanken ebenfalls mit epochalen Hilfsmassnahmen bereit. Welcher wirtschaftliche Zustand aus dieser Mixtur erwächst, bleibt Einschätzungssache. Die vom ZEW befragten Finanzmarktanalysten sind jedenfalls zuversichtlich, dass es gut wird. (VP Bank/mc/ps)