Ein klares Aufschwungssignal
Vaduz – Die ZEW-Konjunkturerwartungen steigen im Januar von 29.9 auf 51.7. Von den ihnen geht ein klares Aufschwungssignal aus. Der Anstieg ist umso erfreulicher, ist es doch die erste Konjunkturindikation im frisch begonnen Jahr.
Wer sich über die optimistischere Konjunktureinschätzung in Anbetracht der sich aufbauenden Wand an Neuinfektionen wundert, muss den Blick in den Rückspiegel werfen. Die ZEW-Konjunkturerwartungen sind in den Spätsommer- und Wintermonaten bereits deutlich gesunken. Der Blick geht nun in Richtung Frühjahrsmonate.
Werden die Tage länger und die Temperaturen milder, ist mit einem Rückgang des Infektionsgeschehens zu rechnen. Auch die Lieferkettenschwierigkeiten vieler Produkte werden sich dann zwar nicht einfach auflösen aber zumindest verbessern. Vor allem weil China weniger restriktiv Werke und Häfen schliessen wird.
Es gibt also durchaus Anlass zur Hoffnung, dass sich die konjunkturelle Situation nach der Winterdelle merklich bessert. Nach Angaben des statistischen Bundesamtes befand sich das deutsche Bruttoinlandprodukt im vierten Quartal im Rückwärtsgang. Dabei fällt das Minus mit voraussichtlich zwischen 0.5 % und 1 % vergleichsweise üppig aus.
Auch in den ersten drei Monate des Jahres wird vermutlich noch ein negatives Vorzeichen zu vermelden sein. Dies zeigt, wie schwer das Winterhalbjahr für die deutsche Wirtschaft war und ist. Vorausschauend kann es also nur besser werden.
Sind Rohstoffe und Materialien wieder in ausreichendem Masse verfügbar und geht das Infektionsgeschehen zurück, wird die deutsche Wirtschaft kräftig nach oben ziehen. Die deutliche Verbesserung der ZEW-Konjunkturerwartungen kann als Zeichen eines Trendwechsels verstanden werden. (VP Bank/mc/ps)