VP Bank Spotanalyse: Die Fed hält vorerst an ihrem Kurs fest

Thomas Gitzel

von Dr. Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank Gruppe.

Von Dr. Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank Gruppe.

Vaduz – Die US-Notenbank überraschte die Finanzmärkte. Allgemein war eine Reduktion des monatlichen Wertpapieraufkaufvolumens erwartet worden. Vorerst hält nun die Fed an den Wertpapierkäufen im Umfang von 85 Mrd. US-Dollar fest. Gleichzeitig wurde nochmals betont, dass die Arbeitslosenquote auf mindestens 6.5% fallen müsse, ehe an der Zinsschraube gedreht werde. Gleichzeitig wurden die Wachstumsprognosen der Fed für das laufende Jahr und für die kommenden zwei Jahre nach unten revidiert. Nichtsdestotrotz erwartet man in Washington für das kommende Jahr einen BIP-Zuwachs zwischen 2.9% und 3.1%, was nach wie vor als robust bezeichnet werden kann.

Der volkswirtschaftliche Datenkranz der vergangenen Wochen hat die Notenbanker jedoch nicht überzeugen können, so dass am bisherigen Kurs festgehalten wird. Darüber hinaus stiegen die Langfristzinsen bereits empfindlich an, was den Währungshütern ebenfalls missfällt. Tretminen bleiben auch die Budgetverhandlungen und die Gespräche über die weitere Anhebung der Schuldenobergrenze zwischen Demokraten und Republikanern.

Jubel an Finanzmärkten
Für einen etwaigen Wechsel der US-Geldpolitik zeichnet sich nun als nächstmöglicher Termin die Fed-Sitzung im Dezember ab. An den Finanzmärkten herrscht darüber Freude. Die US-Notenbank druckt weiterhin Geld und die konjunkturelle Erholung der grössten Volkswirtschaft setzt ihren moderaten Erholungskurs fort. Wer jedoch die Märkte kennt weiss, dass es selten wie an der Schnur gezogen nach oben geht. Nach der Freude über die Fed-Entscheidung dürften die anstehenden Budget- und Schuldenobergrenzenverhandlungen in den Blickpunkt rücken. Ein Haar in der Suppe ist also immer zu finden. (VP Bank/mc/ps)

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