VP Bank Spotanalyse: Die Fed kann im September getrost pausieren

VP Bank Spotanalyse: Die Fed kann im September getrost pausieren
Thomas Gitzel, Chief Economist VP Bank. (Foto: VP Bank)

Im August ist die Inflationsrate in den USA von 3.2 % auf 3.7 % gestiegen. Die Kerninflationsrate ist hingegen von 4.7 % auf 4.3 % gesunken. Im direkten Monatsvergleich werden Waren und Dienstleistungen um 0.6 % teurer. Auch wenn die Gesamtteuerung stärker zulegt, unter Herausrechnung der volatilen Energie- und Nahrungsmittelpreise (Kernteuerung) lässt der Inflationsdruck weiter spürbar nach.

von Thomas Gitzel, Chief Economist VP Bank

Das ist eine gute Nachricht für die US-Notenbank. Beim genaueren Blick auf die Kerninflationsrate fällt auf, dass die Wohnungskosten («Shelter») der zentrale Preistreiber bleiben.

Zu den Details: Gegenüber dem Vorjahresmonat drücken die Energiepreise noch immer die Teuerungsrate, aber weniger stark als es noch im Juli der Fall war. Neben Wohnungskosten sind Lebensmittel ein weiterer Preistreiber. Anders sieht es im direkten Monatsvergleich aus. Hier dominieren die Energiepreise. Letztere erklären den Anstieg gegenüber dem Juli um 0.6 % zu 60 %.

Die US-Notenbank kann mit dem heutigen Datenmaterial trotz des beschleunigten Anstiegs der Gesamtteuerung zufrieden sein. Der zugrundeliegende Teuerungsdruck schwächt sich ab – und das ist das Entscheidende. Da sich in den kommenden Monaten der Anstieg der Mieten und der kalkulatorischen Eigenmieten weiter abschwächen wird, bleibt die Kerninflationsrate auf ihrem fallenden Kurs.

Neben dem rückläufigen Trend der Kerninflationsrate dürfte auch der ausbalanciertere US-Arbeitsmarkt eine zentrale Rolle für ein Stillhalten der Fed spielen. Die Zahl der offenen Stellen ist zwar im historischen Vergleich noch hoch, doch es gibt nicht mehr ganz so viele Jobs wie es noch vor einigen Monaten der Fall war. Die US-Währungshüter können im September nach den bereits vollstreckten deutlichen Zinsanhebungengetrost pausieren. (VP Bank/mc)

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