Fed-Chef Jerome Powell präsentierte eine Art von Risikobericht. Während der Pressekonferenz stand der Virusverlauf im Mittelpunkt. Ein weiteres Ansteigen der Neuinfektionen berge hohe wirtschaftliche Risiken. Der Pressetext wurde entsprechend ergänzt. Der konjunkturelle Verlauf hänge wesentlich vom Verlauf des Virus ab.
Die Fed wird die Überprüfung der geldpolitischen Strategie in naher Zukunft abschliessen. Die sogenannte «Forward Guidance» soll geschärft werden. Nähere Auskünfte erteilte Jerome Powelll allerdings nicht. Wir dürfen uns bereits jetzt schon auf grössere kommunikative Anpassungen im September einstellen. Bleibt die US-Wirtschaft angeschlagen, dürfte die Fed nicht umhin kommen ihre Kreditprogramme nachzubessern. Das Volumen der einzelnen Kreditvehikel muss möglicherweise aufgestockt werden.
Es wird aber immer offensichtlicher, dass die Notenbanken die Waffen strecken. Günstiges Geld kann in der aktuellen Situation nicht alles wieder gut machen. Wir sind den Gesetzen der Pandemie unterworfen und das heisst nun einmal, dass viele Bereiche der Wirtschaft leiden. Die Hauptlast trägt die öffentliche Hand. Die Not- und Konjunkturprogramme der Regierungen werden wohl auch im kommenden Jahr weiterlaufen müssen, um einen Kollaps ganzer Branchen zu verhindern. Die Geldpolitik stösst im Moment an ihre Grenzen. (VP Bank/mc)