Im ersten Quartal ist das Bruttoinlandprodukt (BIP) China um 9.8 % gegenüber dem Vorquartal zurückgegangen. Im Vergleich zum Vorjahresquartal entspricht dies einem Minus von 6.8 %.
Ein derart starker Rückgang des BIP ist in der chinesischen Statistik noch nie verzeichnet worden. Das Corona-Virus legte der chinesischen Wirtschaft eine Schlinge um den Hals. Die Eindämmungsmassnahmen waren in Teilen des Landes drastisch. Vor allem der private Konsum wurde massiv beeinträchtigt. Dies zeigen die Einzelhandelsumsätze für den März, die um 15.8 % gegenüber dem Vorjahresmonat fielen.
Die chinesischen BIP-Zahlen machen deutlich, wie schmerzhaft der wirtschaftliche Absturz in Europa und auch in den USA wird. Was in China geschah, ist eine Blaupause für das, was uns im Rest der Welt an schlechten Zahlen noch droht. Das Corona-Virus zwingt die Weltwirtschaft im ersten Halbjahr 2020 in die Knie.
Regierungen und Notenbanken tun derweil ihr Bestes, um die wirtschaftlichen Folgen der Eindämmungsmassnahmen abzufedern. Allerdings wäre es naiv anzunehmen, dass dadurch jeglicher Schaden kompensiert werden kann. Es wird Insolvenzen geben – vermutlich auch von grösseren Unternehmen. Und trotz Lockerung der Zwangsmassnahmen ist das Virus noch unter uns. Möglicherweise werden die Regierungen immer wieder gezwungen sein, zwischenzeitlich einen restriktiveren Kurs zu fahren. Covid-19 wird die Wirtschaftskraft noch geraume Zeit dämpfen. Ein rasches Zurück zu einem normalen Zustand wird es nicht geben.