Von Thomas Gitzel, Chief Economist VP Bank
Das Zielband für die Fed Funds Target Rate liegt unverändert zwischen 5.25 % und 5.5 %.
Die US-Notenbank, die Fed, hat an ihrer November-Sitzung keinen Bedarf für eine weitere Zinserhöhung. Die Finanzmärke haben zuletzt ihren Teil zu einer restriktiveren Geldpolitik beigetragen. Die Renditen 10-jähriger US-Staatstitel stieg in der Spitze auf knapp über 5 %.
Da die Staatsanleihen-Renditen wiederum Messlatte für langlaufende Kreditzinsen sind, haben sich die Finanzierungsbedingungen erheblich verschlechtert. Die Fed schreibt in ihrem Statement zum Entscheid am Mittwoch, dass die Finanzierungsbedingungen für private Haushalte und Unternehmen restriktiver geworden seien. Dies laste auf der Wirtschaftsaktivität, der Einstellungsbereitschaft und der Inflation.
Und noch etwas zählt: Aus Sicht der Fed kam es zuletzt zu keinen grösseren Überraschungen. Das kräftige Wachstum der US-Wirtschaft im dritten Quartal von knapp 5 % war zu erwarten gewesen.
Auch am Arbeitsmarkt zeichnet sich bislang keine Schwäche ab. Die Washingtoner Währungshüter wissen, dass es am Arbeitsmarkt erst dann richtig rumpelt, wenn die Wirtschaft bereits in einer Rezession steckt.
Für eine weitere Zinsanhebung müsste sich das gesamtwirtschaftliche Wachstum im Schlussquartal erneut als stark erweisen. Dies zeichnet sich bislang nicht ab. Vielmehr dürfte eine im Vergleich zum Vorquartal deutlich geringere Wachstumsrate resultieren.
Die letzten Daten für den Einkaufsmanager-Index (ISM-Index) für das verarbeitende Gewerbe dürfte den Mitgliedern des Offenmarktausschusses vor Augen geführt haben, dass die Zinspolitik wirkt. Der ISM, ein vorlaufender Konjunkturindikator, gab im Oktober empfindlich nach. Er signalisierte insbesondere eine abnehmende Beschäftigung in der Industrie.
Kühlt sich das Wachstum in den kommenden Monaten wie erwartet merklich ab, ist das Zinshoch erreicht. Im kommenden Jahr dürften dann eher Zinssenkungen ins Visier rücken. (VP Bank/mc/ps)