Der ifo-Geschäftsklimaindex steigt im Oktobeor von 85.8 auf 86.9. In Tagen, die von tristen Konjunkturmeldungen dominiert wird, ist dies eine sehr erfreuliche Nachricht. Doch gleichzeitig muss nun angefügt werden, dass der ifo-Index trotz des Anstiegs noch immer im Niemandsland ist. Oder um es anders zu formulieren: Das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer ist derzeit weder Fisch noch Fleisch.
von Thomas Gitzel, Chief Economist VP Bank Group
Das passt derzeit auch gut zur wirtschaftlichen Entwicklung. Die deutsche Wirtschaft befindet sich seit rund zwei Jahren zwischen magerem Wachstum und Rezession. Die deutsche Volkswirtschaft dümpelt vor sich hin.
Die Ursachen sind bekannt. Da ist die schwache weltwirtschaftliche Entwicklung, welche die deutschen Ausfuhren ausbremst. Energieintensive Betriebe leiden gleichzeitig unter den gestiegenen Strom- und Gaspreisen. Die hohen Zinsen bei gleichzeitig noch immer hohen Immobilienpreisen belasten die Bauwirtschaft. Und der private Konsument hält sich in Anbetracht der gestiegenen Teuerungsraten und geschrumpfter Realeinkommen zurück.
Die aktuelle Umfrage des ifo-Instituts zeigt aber zumindest, dass die Unternehmen zarte Hoffnungssignale senden. Die weitere Geschäftsentwicklung wird den dritten Monat in Folge etwas besser eingeschätzt. Um beim erfreulichen zu bleiben: Sowohl die Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes als auch des Dienstleistungssektors blicken etwas zuversichtlicher in die Zukunft als dies in den vergangenen Monaten noch der Fall war. Es zeichnet sich also eine gewisse Bodenbildung bei der schlechten Stimmung ab.
Nachdem die deutsche Volkswirtschaft im zweiten Quartal stagniert ist, dürfte sie im dritten Quartal wieder leicht geschrumpft sein. Der ifo-Index legt trotz der Verbesserung nahe, dass sich auch im vierten Quartal keine deutliche Wende abzeichnet. Dazu müsste der ifo-Geschäftsklimaindex deutlicher zulegen. (VP Bank/mc)