Die Inflationsrate in den USA ist im April leicht gesunken. Unter Herausrechnung der volatilen Energie- und Nahrungsmittelpreise (Kerninflationsrate) fällt die Teuerungsrate von 5.6 % auf 5.5 %.
von Thomas Gitzel, Chief Economist VP Bank
Im Vergleich zum Vormonat steigen die Preise um 0.4 %. Flugtickets und Hotelübernachtungen haben sich im direkten Monatsvergleich verbilligt. Der Rückgang bei den Lebensmittelpreisen hat sich ebenfalls fortgesetzt. Die Energiepreise sind hingegen wieder angestiegen genau wie die Gebrauchtwagenpreise. Hartnäckig sind die Mietpreise, die im April weiter nach oben gingen, sogar wieder etwas beschleunigt.
Anders als im April kann für die kommenden Monate wieder mit einem stärkeren Rückgang der Inflation gerechnet werden. Es sollte bei der Interpretation des Zahlenwerks auch berücksichtigt werden, dass die Jahres-Inflationsrate im März um einen ganzen Prozentpunkt gefallen war.
Positiv ist auch, dass die Kerninflationsrate zumindest leicht fällt. Doch blieb der vielerwartete Rückgang der Mietpreise aus. Schwächt sich der Auftrieb der Mieten und kalkulatorischer Eigenmieten in den kommenden Monaten ab, wird die Kerninflationsrate deutlicher fallen.
Die Sezierung der Daten fördert gegenüber den Erwartungen keine besonderen Auffälligkeiten an den Tag. Es kam auch nicht zu einem Aufflammen eines neuerlichen Inflationsfeuers an unerwarteter Stelle. Der Anstieg der Gebrauchtwagenpreise war vorhergesehen worden.
In den kommenden Monaten werden die Inflationsraten weiter sinken. Die Fed wird hinter die April-Inflationsraten nun einen Haken machen, denn die Teuerungsentwicklung war in etwa absehbar. Die Währungshüter wären erst beunruhigt, wenn der Rückgang ins Stocken geraten würde. Solange dies nicht der Fall ist, wird die Fed nicht weiter an der Zinsschraube drehen. (VP Bank/mc)