VP Bank Spotanalyse: Inflationsrate in den USA fällt im Mai deutlich
Von Thomas Gitzel, Chief Economist VP Bank
Der Anstieg des Konsumentenpreisindex geht von 4.9 % auf 4.0 % zurück.
Unter Herausrechnung der Energie- und Nahrungsmittelpreise (Kerninflationsrate) sinkt die Teuerungsrate von 5.5 % auf 5.3 %. Das Inflationsthema verliert an Brisanz.
Zugegeben, die Kerninflationsrate bleibt weiterhin auf hohem Niveau, doch auch hier ist der fallende Trend eine überaus gute Nachricht. In der Spitze lag die Kerninflationsrate bei 6.6 %.
Haupttreiber der Inflation bleiben aktuell vor allem zwei Komponenten. Zum einen sind dies Lebensmittelpreise und zum anderen die Mieten. Letztere sind dabei der dickste Brocken bei der Erklärung der derzeit noch immer absolut hohen Inflationsrate. Doch es gibt Hoffnung, dass sich der positive Trend fortsetzt. Unter Herausrechnung der Mieten und kalkulatorischen Eigenmieten läge die Kerninflationsrate bei deutlich unter 4 %.
Die Teuerungsrate wird in den kommenden Monaten weiter deutlich fallen. Bereits im Juni dürfte sie nahe der 3-%-Marke liegen. Auch die Kerninflationsrate wird ihren fallenden Trend beibehalten. Vor allem dann, wenn in den kommenden Monaten die Mieten weniger deutlich ansteigen.
Die Fed liegt mit ihren Leitzinsen nun im restriktiven Bereich. Das aktuelle Leitzinszielband liegt aktuell zwischen 5 % und 5.25 % und somit über der Inflationsrate. Gerade deshalb besteht für die US-Währungshüter keine Notwendigkeit, die Zinsen weiter zu erhöhen. Dies wird auch durch die offensichtlichen Rezessionsgefahren für die US-Wirtschaft untermauert.
Die Fed wird deshalb an der Junisitzung am Mittwoch nicht weiter an der Zinsschraube drehen. Für Zinssenkungen ist es indes noch zu früh. Noch liegen die Teuerungsraten über dem von der Fed gewünschten Niveau von 2 %. Solange dies der Fall ist, wird es zu keinen Zinssenkungen kommen.