VP Bank Spotanalyse: Joe Biden nominiert Powell für zweite Amtszeit
«Joe Biden setzt auf Kontinuität und nominiert den amtierenden US-Notenbankpräsident Jerome Powell für eine zweite Amtszeit. In Zeiten des geldpolitischen Umbruchs hätte ein gleichzeitiger Wechsel des Fed-Vorsitzenden wohl für Turbulenzen an den Finanzmärkten gesorgt. Die Entscheidung ist deshalb zu begrüssen.
Jerome Powell bewahrte sich darüber hinaus während seiner bisherigen Amtszeit politische Neutralität. Obwohl von Donald Trump nominiert, musste Powell sich einiges an Kritik des Ex-Präsidenten gefallen lassen. Powell hielt nach seinem Amtsantritt am geldpolitischen Straffungskurs seiner Vorgängerin fest, was Donald Trump teils mit heftiger Kritik begleitete.
Während der Corona-Pandemie öffnete Powell inzwischen die geldpolitischen Schleusen auf ein Maximum. Gerade dieses beherzte Eingreifen dürfte Joe Biden imponiert haben, weshalb es dem Präsidenten wohl leichtfiel, an der Personalie Powell festzuhalten. Darüber hinaus hat Powell die geldpolitische Wende ohne grosse Blessuren für die Finanzmärkte vollzogen. Damit verlief die Amtszeit bislang fehlerfrei. Damit hat er sich genug Lorbeeren für eine zweite Amtszeit eingeheimst und die Unterstützung des Kongresses gilt somit als sicher.
Die Nominierung Jerome Powells wird an den Finanzmärkten wohlwollend aufgenommen. Der geldpolitische Fahrplan ist klar umrissen: Die Fed wird unter Powell weiterhin am Tapering festhalten und erst im kommenden Jahr wird es dann zu einer ersten Zinsanhebung kommen.» (VP Bank/mc)