Die US-Wirtschaft ohne Agrarsektor hat im Februar 275.000 neue Stellen geschaffen, mehr als erwartet worden war. Gleichzeitig ist der Vormonatswert stark nach unten revidiert worden und in der Industrie wurden Stellen gestrichen. Die Arbeitslosenquote steigt von 3.7 % auf 3.9 %.
von Dr. Thomas Gitzel, Chief Economist VP Bank
Der Arbeitsmarktbericht zeigt trotz des insgesamt kräftigen Jobaufbaus ein gemischtes Bild. Dieser kann zwar nicht mehr an die Vormonate anknüpfen, die Zahl der neu geschaffenen Stellen bleibt aber auf einem soliden Niveau. Der Einstellungshunger der Unternehmen ist ungebrochen. Das passt zum Echtzeit-BIP von der Distriktnotenbank in Atlanta. Es zeigt ein auf das Jahr hochgerechnetes Bruttoinland-Wachstum im ersten Quartal von 2.5 % gegenüber Vorquartal an.
Jedoch ist die Zahl der neu geschaffenen Stellen des Vormonats kräftig nach unten revidiert worden, nämlich von 353.000 auf 229.000. Stellen werden vor allem im Dienstleistungssektor geschaffen, während das verarbeitende Gewerbe sogar 4.000 Stellen abbaut.
Der Lohndruck bleibt gemessen an den durchschnittlichen Stundenlöhnen begrenzt. Sie steigen im Februar gegenüber dem Vormonat um lediglich 0.1 %. Gegenüber dem Vorjahresmonat steht ein Plus von 4.3 % zu Buche, was ebenfalls geringer ist als die noch im Vormonat gemessenen 4.4%.
Der US-Arbeitsmarkt zeigt im Februar somit ein gemischtes Bild. Der Stellenaufbau konzentriert sich auf wenige Sektoren, während es in der Industrie in den Rückwärtsgang geht. Dennoch erweist sich die US-Wirtschaft als Wachstumsphänomen (mehr dazu hier).
Trotz der in Rekordtempo angehobenen Leitzinsen auf ein üppiges Niveau von 5.5 % wächst die US-Wirtschaft weiterhin robust, was sich am Arbeitsmarkt zeigt. Was bedeutet dies nun für die Fed? Zunächst kann sie in der Beobachterrolle bleiben. Grund für unmittelbares Handeln gibt es nicht. Vorerst wird es zu keiner Leitzinssenkung kommen. (VP Bank/mc)