VP Bank-Spotanalyse: US-Arbeitsmarkt lässt sich nicht kleinkriegen
Wirtschaft schafft im Februar 311’000 neue Stellen. Die Arbeitslosenquote steigt von 3.4 % auf 3.6 %. Der US-Arbeitsmarkt zeigt sich von den Zinserhöhungen bisher unbeeindruckt. Zwar kann der Jobaufbau nicht mehr an die Vorgaben des Vormonats anknüpfen, doch das Stellenplus ist dennoch äusserst robust. Die Arbeitslosenquote steigt leicht an, bleibt jedoch auf historisch niedrigen Niveaus.
von Thomas Gitzel, Chief Economist VP Bank
Neue Jobs wurden vor allem im Dienstleistungssektor geschaffen. Im Hotel- und Gaststättengewerbe, aber auch im Gesundheitssektor entstanden wie bereits in den vergangenen Monaten die meisten Arbeitsplätze. Im Februar stellten auch Einzelhändler spürbar mehr Menschen ein als noch im Vormonat. Im verarbeitenden Gewerbe wurden hingegen Stellen abgebaut, was die Freude über das insgesamt gute Datenmaterial schmälert.
Die durchschnittlichen Stundenlöhne legen im Februar mit 4.6 % etwas stärker zu als noch im Vormonat (4.4 %). Das Wachstum der Stundenlöhne liegt damit weiterhin deutlich über den Vor-Corona-Niveaus, allerdings liess der Entgeltzuwachs im Trend der vergangenen Monate nach. Im März 2022 zogen die durchschnittlichen Stundenlöhne noch um 5.9 % an. Mehr noch, in Anbetracht von Inflationsraten von über 6 % müssen die Arbeitnehmer immer noch Reallohneinbussen hinnehmen.
Fed-Chef Jerome Powell deutete bei seiner Anhörung vor dem US-Kongress in dieser Woche die Möglichkeit an, dass das Zinserhöhungstempo nochmals beschleunigt werden könnte. Zuletzt hoben die Währungshüter in Washington das Zielband für die Fed Funds Target Rate «lediglich» um 25 Basispunkte an.
Ob das heutige Zahlenwerk allerdings schon ausreicht, um auf der März-Sitzung der Fed eine Zinsanhebung um 50 Basispunkte zur Konsensmeinung unter den Notenbankmitgliedern werden zu lassen, bleibt fraglich. Ob 25 oder 50 Basispunkte auf der Agenda stehen, dürften die in der kommenden Woche anstehenden Inflationsdaten für den Februar entscheiden. (VP Bank/mc)