Ausserhalb des Landwirtschaftssektors werden im Dezember 199.000 neue Stellen geschaffen. Die Arbeitslosenquote sinkt von 4.2% auf 3.9%.
«Der US-Arbeitsmarkt kommt lediglich in Trippelschritten voran. Dabei ist es keineswegs so, dass die Arbeitgeber zu wenige Arbeitskräfte nachfragen würden. Im Gegenteil, in den USA sind so viele Stellen offen wie noch nie zuvor. Die Corona-Pandemie hat den US-Arbeitsmarkt mächtig durcheinander gewirbelt. Die Hilfszahlungen der öffentlichen Hand waren so üppig, dass noch viele Arbeitnehmer davon zehren dürften und eine Rückkehr an den Arbeitsmarkt bislang noch nicht für nötig erachten.
Doch das grosse Risiko ist, dass sich ältere Arbeitnehmer vorzeitig in den Ruhestand verabschiedet haben. In der Altersgruppe der Arbeitnehmer die über 55 Jahre alt sind, hat sich die Partizipationsquote seit Ausbruch der Corona-Pandemie kaum nennenswert erholt. Gerade dies nährt den Verdacht, dass dem tatsächlich so ist.
Die eklatante Lücke zwischen Arbeitsangebot und Arbeitsnachfrage könnte die Löhne nach oben treiben. Die durchschnittlichen Stundenlöhne legten im Dezember um 4.7% gegenüber dem Vorjahr zu, im November lag der Lohnzuwachs bei 5.1%. Damit besteht die Gefahr einer Lohn-Preis-Spirale. Gerade deshalb steht den US-Notenbankern die Furcht vor einer nachhaltig hohen Inflationsrate ins Gesicht geschrieben.
Je mehr Arbeitnehmer an den Arbeitsmarkt zurückkehren, desto geringer wird die Gefahr, dass es auch so kommt. Der Jobzuwachs fiel in den vergangenen Monaten aber hierfür zu schwach aus. Noch immer sind rund 3.7 Millionen weniger Menschen beschäftigt als vor Ausbruch der Corona-Pandemie. Das Tempo des Stellenaufbaus sollte ein schnelleres sein. Gerade deshalb wird der US-Notenbank das heutige Zahlenwerk nicht gefallen. Je langsamer Arbeitnehmer an den Arbeitsmarkt zurückkehren, desto länger bleibt die hohe Anzahl offener Stellen bestehen und desto mehr steigen die Inflationsrisiken.» (VP Bank/mc/pg)