Ausserhalb des US-Landwirtschaftssektors wurden im Juli 114.000 neue Stellen geschaffen. Die Arbeitslosenquote steigt von 4.1% auf 4.3%.
von Thomas Gitzel, Chefökonom VP Bank
Der Arbeitsmarktbericht wurde heute mit besonders grosser Spannung erwartet. An den Finanzmärkten ist man nervös. Die Frage steht im Raum, ob es in den USA möglicherweise doch zu einer Rezession kommt. Die Anzahl der neugeschaffenen Stellen können Sorgen einer unmittelbar bevorstehenden Rezession zerstreuen, aber eine konjunkturelle Abkühlung andererseits nicht widerlegen. Der Jobaufbau bleibt noch auf vergleichsweise robustem Niveau, wenngleich der Arbeitsplatzaufbau nicht mehr an die Vormonate heranreicht.
Eine Abschwächung ist am US-Arbeitsmarkt klar erkennbar, ohne dass unmittelbar Gefahr in Verzug ist. Die Anzahl der neugeschaffenen Stellen sinkt im Trend und auch die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe steigen seit den Frühjahrsmonaten tendenziell. Gleichzeitig signalisiert der vielbeachtete ISM-Index für das verarbeitende US-Gewerbe in dieser Woche, dass die Industrie vermehrt Jobs abbauen könnte.
Der sich abschwächende Arbeitsplatzaufbau dürfte die Fed in ihren Absichten einer Zinssenkung bestärken. Die Fed achtet auf die Arbeitslosenquote, die von 4.1% auf 4.3% weiter steigt. Die Währungshüter in Washington möchte eine stärkere Abkühlung am Arbeitsmarkt verhindern. Im Unterschied zur EZB hat die Fed ein duales Mandat, grössere wirtschaftliche Schäden sollen von der US-Wirtschaft nach Möglichkeit abwendet werden. Im September wird es eine Zinssenkung geben. Ob es allerdings zu einer geldpolitischen Lockerung um gleich 50 Basispunkt kommt, ist mit dem heutigen Arbeitsmarktbericht noch lange nicht bewiesen. (VPB/mc)