VP Bank Spotanalyse: US-Arbeitsmarktzahlen zeigen die volle Wucht der Corona-Krise
Der Arbeitsmarktbericht der USA für April 2020 wird in die Wirtschaftsgeschichte eingehen. Er versinnbildlicht das Ausmass der Corona-Pandemie. Nur innerhalb eines Monats schiesst die Arbeitslosenquote von 4.4 % auf 14.7 %. Das hat die Welt noch nicht gesehen.
«Da derzeit die US-Arbeitsämter überfordert sind, um die Flut von Anträgen zu bearbeiten, dürfte die tatsächliche Arbeitslosigkeit sogar noch höher liegen. Es zählt auch nur als arbeitslos, wer in den letzten vier Wochen aktiv nach Arbeit gesucht hat. Da derzeit in den USA kaum Jobs zu vergeben sind, ist der Anreiz, eine Stelle zu suchen, gering. Damit fallen viele Personen aus der Statistik raus. Aber ganz ehrlich, ob nun die Arbeitslosenquote bei 14.7% oder 17% liegt, ist derzeit sicherlich nicht von grosser Relevanz.
Was zählt, ist das epochale Ausmass der Krise und das, was die Krise mit den US-Bürgern noch machen wird. Wird US-Präsident Donald Trump trotz gegenwärtiger Massenarbeitslosigkeit im November wiedergewählt werden? Derzeit sinkt der Stern des Präsidenten selbst unter seinen Anhängern.
Sicher wird die Arbeitslosenquote bei einer Lockerung der Eindämmungsmassnahmen auch wieder deutlich sinken. Klar ist aber auch, dass die Sockelarbeitslosigkeit höher ausfallen wird. Das Echo der Corona-Krise wird am Arbeitsmarkt noch lange Zeit nachhallen. Gerade deshalb wird eine Wiederwahl Trumps schwierig werden. Er hat zu Beginn der Ausbreitung das Virus zu lange kleingeredet. Das wird man ihm jetzt gerade in Bezug auf den starken Anstieg der Arbeitslosigkeit vorwerfen.»