Von Thomas Gitzel, Chief Economist VP Bank
In den USA fällt die Inflationsrate im Oktober von 3.7 % auf 3.2 %. Die Kerninflationsrate geht von 4.1 % auf 4.0 % zurück.
Die grosse Überraschung an den neuesten US-Inflationszahlen ist, dass die Kerninflationsrate fällt. Zwar ist der Rückgang nur minimal, allerdings wurde mancherorts auch ein Anstieg prognostiziert. Die Zahlen zeigen, dass der Sog nach unten derzeit gross ist.
Der deutliche Rückgang der Gesamtinflationsrate ist einem merklichen Fall der Benzinpreise im Oktober zu verdanken. Im Bereich der Kerninflationsrate, die volatile Energie- und Lebensmittelpreise ausklammert, sticht ins Auge, dass gegenüber dem Vorjahresmonat höhere Versicherungsgebühren für das Auto ein massgeblicher Preistreiber sind.
Hauptblock bleiben die Mieten, die gegenüber dem Vorjahresmonat allerdings weniger stark zulegen als noch vor wenigen Monaten. Im Oktober waren es 7.2 % gegenüber dem Vorjahresmonat, in den Frühjahrsmonaten waren es noch knapp 9 %.
Die Oktober-Inflationsdaten zeigen, dass der Trend weiterhin nach unten zeigt, auch wenn die Entwicklung zuletzt etwas ins Stocken geriet, was aber so erwartet worden war. Die preisdämpfenden Effekte im Energiepreissegment liefen aus, jetzt kommt es vor allem darauf an, dass es im Dienstleistungsbereich zu Entspannung kommt.
Der Blick gilt hierbei weiterhin den Mieten. Mieten und kalkulatorische Eigenmieten gehören weiterhin zum Hauptteuerungstreiber. Wenn der Mietpreisanstieg in den kommenden Monaten weiter nachlässt, sollte die Inflationsrate deutlich fallen. Die Fed hat ähnliche Erwartungen, wie man an den Projektionen ablesen kann. Das Zinshoch dürfte deshalb erreicht sein. Der nächste Zinsschritt geht nach unten. (VP Bank/mc/ps)