VP Bank Spotanalyse USA: Inflation für den November im Rahmen der Erwartungen
Von Thomas Gitzel, Chief Economist VP Bank
Die Inflationsrate fällt im November von 3.2 % auf 3.1 %. Die Kerninflationsrate bleibt unverändert bei 4 %.
Niedrigere Energiepreise lassen die Teuerungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat sinken. Erfreulich ist ebenfalls, dass der Mietpreisanstieg weiter an Geschwindigkeit verliert. Trotzdem bleiben die Wohnkosten im Vergleich zum Vorjahresmonat die Haupttreiber der Teuerung. Auch im direkten Monatsvergleich sorgen Mieten und kalkulatorische Eigenmieten weiterhin für steigende Preise. Im Vergleich zum Oktober sind Gebrauchtwagen wieder etwas teurer geworden. Seit den Sommermonaten bis in den Oktober hinein waren sie jedoch günstiger.
Für die Fed sind die heutigen Inflationsdaten ein weitgehend neutraler Datenpunkt. Neue Erkenntnisse lassen sich aus dem heutigen Zahlenwerk nicht ableiten. Mieten sind immer noch der zentrale Preistreiber, da sich der dortige Preisauftrieb weiter abschwächen sollte, werden die Teuerungsraten in den kommenden Monaten weiter fallen. In der Folge wird sich auch die Kerninflationsrate weiter rückläufig entwickeln. Aktuell bleibt die Kerninflationsrate aber mit ihren 4 % noch auf einem relativ hohen Niveau. Genau aus diesem Grund dürfte Fed-Präsident Jerome Powell auch die Hoffnungen auf eine frühe Zinssenkung bereits im ersten Quartal 2024 zerschlagen. Die Terminkurse für kurzfristige Geldausleihungen signalisieren mit einer 50prozentigen Wahrscheinlichkeit eine Zinssenkung bereits im März. Anders dürfte die Situation zur Jahresmitte aussehen. Dann sollte die Kerninflationsrate nahezu dem Fed-Inflationsziel von 2 % entsprechen. Die Fed wird dann tatsächlich Spielraum für Zinssenkungen haben.