VP Bank Spotanalyse USA: Inflationsrate für den September fällt geringfügig
Von Thomas Gitzel, Chief Economist VP Bank
Die Inflationsrate der USA fällt im September von 8.3 % auf 8.2 %, die Kerninflationsrate steigt von 6.3 % auf 6.6 %.
Die Luft entweicht nur langsam aus dem Inflationsballon. Zumindest fällt die Teuerungsrate bereits den dritten Monat in Folge. Der Rückgang der Inflationsrate fällt jedoch relativ mager aus und unter Herausrechnung der Lebensmittel- und Energiepreise (Kerninflationsrate) geht es sogar weiter nach oben. Letztendlich ist der Rückgang der Teuerung den tieferen Spritpreisen zu verdanken.
Dass die Kerninflationsrate weiter zulegt, ist keine Überraschung. Die Mieten legen weiter kräftig zu. Da die Mieten zusammen mit den kalkulatorischen Eigenmieten der dickste Brocken im Warenkorb sind (der Anteil liegt bei knapp 31 %) muss folglich die Kerninflationsrate zulegen. Allerdings deuten Mietpreisdaten der Immobilienwirtschaft darauf hin, dass der Zenit des Mietpreisanstiegs erreicht ist.
Die US-Inflationsrate ist derzeit im Zahlenreigen die Nummer eins. Sie gibt den weiteren Kurs der US-Notenbank vor und bietet gleichzeitig auch Überraschungspotenzial. Letzteres liegt in den kommenden Monaten keineswegs nur auf der Oberseite. Die US-Inflationsrate dürfte in den kommenden Monaten sogar deutlicher fallen. Zum einen liegt dies am zu erwartenden geringeren Mitpreisanstieg. Zum anderen haben sich die Lagerbestände von Warenhäusern in den vergangenen Monaten deutlich erhöht. Der Abverkauf gestaltet sich hingegen schwach – denn auch der US-Konsument muss in Anbetracht gestiegener Lebenshaltungskosten sparen. Dies spricht für fallende Güterpreise.
Die heutige Inflationsrate spricht für eine neuerliche Zinsanhebung der Fed um 75 Basispunkte. Der Ausblick auf die weitere Teuerungsentwicklung lässt durchaus die Schlussfolgerung zu, dass die meiste Arbeit der Fed getan ist.