Die US-Notenbank lässt ihre Geldpolitik unverändert.
Vaduz – Was die wirtschaftliche Lage anbelangt, klingt die Fed in Nuancen optimistischer. Gleichzeitig wird fortgesetzt auf konjunkturelle Risiken verwiesen, was vor allem an der Pandemie liege. Fed-Chef Jerome Powell möchte derzeit noch keinen Schwenk der Geldpolitik vollziehen. Die Corona-bedingten Jobverlusten dürften noch zu schwer wiegen.
Allerdings stellt sich die Frage, wie lange die Fed diesen Kurs noch durchhält. In den kommenden Wochen werden Daten veröffentlicht, die den ultra-expansiven geldpolitischen Kurs in Frage stellen werden.
Die US-Wirtschaft ist im ersten Quartal vermutlich mit einer auf das Jahr hochgerechneten Rate von knapp 7 % gewachsen. Und im April könnten ausserhalb des Landwirtschaftssektors rund eine Million neuer Jobs entstanden sein. Bars, Restaurants, Hotels und Freizeiteinrichtungen holen ihr Personal zurück. Damit werden die Pandemiefolgen am US-Arbeitsmarkt sukzessive abnehmen.
Auch die Inflationsrate wird im April über die 3%-Marke schauen. Zwar sind hierfür massgeblich Basiseffekte verantwortlich, doch die Inflationsrate garniert gewissermassen den Teller starker Wirtschaftsdaten.
Nach der zu erwartenden starken Datenrunde heisst es dann: Was nun Herr Powell? Der Notenbankchef könnte erneut von den Märkten herausgefordert werden. Steigen etwa die Rendite von US-Staatsanleihen weiter an, werden die Finanzmärkte auf die Reaktion der Fed warten. Spätestens dann muss der Fed-Chef Eid ablegen.
Die elegante Lösung: Die Fed muss in den kommenden Wochen sanft anklingen lassen, dass sie in Abhängigkeit der Daten ein Reduzierung der Wertpapierankäufe erwägen könnte. Es bedarf also eines Satzes mit möglichst vielen Konjunktiven, der einerseits die Richtung weist und andererseits möglichst viel Interpretationsspielraum lässt. (VP Bank/mc/ps)