Ausserhalb des Landwirtschaftssektors sind in den USA im August 1.371 Mio. neue Stellen geschaffen worden. Die Arbeitslosenquote sinkt von 10.2 % auf 8.4 %.
Auf den ersten Blick sieht der Jobaufbau gut aus. Die Unternehmen rekrutieren nach Beendigung der restriktiven Eindämmungsmassnahmen wieder Arbeitskräfte. Das ist erfreulich. Die konsumlastige US-Wirtschaft ist in besonderem Masse auf Menschen angewiesen, die in Lohn und Brot stehen.
Allerdings müssen die Zahlen im Kontext des krisenbedingten Arbeitsplatzabbaus gesehen werden: Im März und April wurden ausserhalb des Landwirtschaftssektors etwas mehr als 22 Millionen Arbeitsplätze abgebaut. Seither wurden allerdings nicht einmal die Hälfte der verloren gegangenen Arbeitsplätze wieder aufgebaut.
Die Lage am US-Arbeitsmarkt bleibt angespannt. Denn auch im verarbeitenden Gewerbe kommt die Erholung bei der Anzahl der Beschäftigten nur zögerlich voran. Von «Wumms» am US-Arbeitsmarkt kann nicht die Rede sein.
Aktuellen Umfragetrends zufolge sinkt der Stern des Präsidentschaftskandidaten Joe Biden bereits wieder. Ob Donald Trump wiedergewählt wird oder nicht, hängt nämlich auch entscheidend von der weiteren Entwicklung am Arbeitsmarkt ab. Sollte in den kommenden Monaten die Anzahl der Beschäftigten nur schleppend vorankommen, dürfte es für den amtierenden Präsidenten eng werden. Um es anders zu formulieren: Bleibt es beim bisherigen Tempo des Jobaufbaus, kann sich der demokratische Herausforderer weiterhin Hoffnungen auf einen Einzug ins Weisse Haus machen. (VPB/mc)