VP Bank: Zeit ist für US-Zinserhöhung noch nicht reif genug

Thomas Gitzel

von Dr. Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank Gruppe.

Von Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank. (Foto: VP Bank)

Vaduz – Die US-Währungshüter haben es nach wie vor nicht eilig. All diejenigen, die klare Hinweise auf eine bevorstehende Zinserhöhung erhofften, wurden enttäuscht. Mehr noch, die Währungshüter haben erneut ihre Projektionen für den angemessenen Leitzins nach unten genommen. Yellen machte auch nochmals deutlich, dass es keinen Automatismus geben werde. Leitzinserhöhungen werden die US-Währungshüter von den Wirtschaftsdaten abhängig machen.

Die Notenbanker aus Washington reagieren richtig. Bei genauer Betrachtung gibt es derzeit keinen Grund für eine Leitzinserhöhung – auch wenn dies viele Volkswirte vielleicht so sehen mögen. Zwar befindet sich die US-Wirtschaft auf einem Erholungspfad, doch dieser ist alles andere als geradlinig. Darüber hinaus ist auch das Inflationsziel der Fed noch in weiter Ferne. Wäre da noch der gutlaufende US-Arbeitsmarkt: Zwar ist nun schon seit mehreren Quartalen ein bemerkenswerter Arbeitsplatzaufbau zu verbuchen, doch viele der neuen Jobs entfallen auf Teilzeitstellen. Dies erklärt auch warum der private Konsum nicht richtig in Schwung kommen möchte. Eines dürfte deshalb klar sein: Die Währungshüter werden erst die Zinsen erhöhen, wenn klar ist, dass die US-Wirtschaft brummt. Die Wirtschaftsdaten müssen sich also noch deutlicher verbessern. Eine Leitzinserhöhung im September ist gegenwärtig unwahrscheinlich. (VP Bank/mc/ps)

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