Jürg Moser, Leiter Anlagenmanagement und Sicherheitsverantwortlicher der Härterei Gerster. (Foto: zvg)
Egerkingen – Wenn Metalle gehärtet, gelötet und veredelt werden, geschieht dies in besonderen Wärmebehandlungsanlagen bei sehr hohen Temperaturen. In der Härterei Gerster im solothurnischen Egerkingen wird die Abwärme dieser Anlagen neu dazu genutzt, den gesamten Betrieb zu heizen. Mit dieser Massnahme spart die Firma 80 Prozent ihres Energiebedarfs für die Heizungen. Die Klimastiftung Schweiz hat die Massnahme deshalb finanziell unterstützt.
Die Abwärme der Wärmebehandlungsanlagen zum Heizen zu nutzen, ist aus ökologischer Sicht sehr sinnvoll. Warum setzen Sie diese Idee erst jetzt um?
Jürg Moser, Leiter Anlagenmanagement und Sicherheitsverantwortlicher der Härterei Gerster: Bereits im Jahr 1985 wollte die Geschäftsleitung unserer Firma die Abwärme der Anlagen zum Heizen nutzen. Die Wärmepumpe wurde auch installiert. Allerdings war die Technik 1985 noch nicht gleich ausgereift wie heute und das System funktionierte nie richtig. 2011 haben wir mit der Energie-Agentur der Wirtschaft unseren CO2-Ausstoss angeschaut und gesehen, dass eine solche Wärmepumpe tatsächlich die beste Idee zum Energiesparen wäre. Also haben wir einen zweiten Versuch gewagt. Und jetzt läuft die Wärmepumpe.
Was bedeutet diese Massnahme für Ihre Firma?
Wir sind im ganzen Unternehmen dabei, unseren CO2-Ausstoss zu reduzieren. Bereits seit 2001 setzen wir ein Paket von 25 Massnahmen um. Mit der Wärmerückgewinnung erreichen wir nun einen weiteren Meilenstein.
Die Klimastiftung Schweiz unterstützt Ihre Firma mit 40’000 Franken. Wie wichtig ist dieser Beitrag für Sie?
Der Beitrag war für uns eine Motivation, selbst eine grosse Summe in das Projekt zu investieren. Die Unterstützung der Klimastiftung Schweiz trägt dazu bei, unser Defizit zu decken, sodass wir die Massnahme unabhängig vom wirtschaftlichen Nutzen umsetzen können. Besonders gut war die Zusammenarbeit mit der Energie-Agentur der Wirtschaft und unserem dortigen Berater Daniel Meier. Er hat uns unter anderem auch an die Klimastiftung Schweiz weitergeleitet. Im Weiteren hat der Kanton Solothurn das Projekt finanziell unterstützt.
Wie steht Ihre Firma zum Klimaschutz in der Schweiz?
Die Härterei Gerster ist ein unabhängiges Familienunternehmen. Die Familie Gerster, jetzt in dritter Generation, stellt sich der Verantwortung, die sie als Betrieb gegenüber der Umwelt hat. Deshalb ist der Umweltschutz auch ein fester Bestandteil unserer Firmenphilosophie. (Klimastiftung/mc)
Über die Klimastiftung Schweiz
Klima schützen. KMU stärken. Nach diesem Motto unterstützt die Klimastiftung Schweiz Projekte kleiner und mittlerer Unternehmen, die einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die Stiftung hat seit ihrer Gründung 2008 rund 550 KMU mit 10 Millionen Franken unterstützt. Die Klimastiftung Schweiz wurde als gemeinnützige, unabhängige Stiftung gegründet. Sie ist unter Bundesaufsicht und steht interessierten Firmen offen, die durch einen effizienten und gezielten Einsatz der Rückverteilung aus der CO2-Lenkungsabgabe den Klimaschutz verstärken wollen. Seit Januar 2008 verlangt das CO2-Gesetz eine Abgabe auf Brennstoffen. Ein Teil der Abgaben fliesst zurück an die Wirtschaft. Vor allem grosse Dienstleistungsunternehmen erhalten mehr zurück, als sie bezahlt haben. Diese «Netto-Rückvergütung» setzen die Partnerfirmen der Klimastiftung Schweiz vollumfänglich für Klimaschutzmassnahmen von Schweizer und Liechtensteiner KMU ein.
Die Partner der Klimastiftung Schweiz
Die Schweizer und Liechtensteiner Dienstleister Allianz Suisse, Alternative Bank Schweiz, AXA Winterthur, Bank J. Safra Sarasin, Bank Vontobel, Gebäudeversicherung Bern, Gebäudeversicherung Kanton Zürich, Glarner Kantonalbank, KPMG, LGT, Liechtensteinische Landesbank, Man Investments, PartnerRe, Pictet & Cie, PwC, Raiffeisen Schweiz, Sanitas Krankenversicherung, SAP (Schweiz) AG, SCOR Services Switzerland AG, Swisscanto Asset Management AG, Swiss Life, Swiss Re, Vaudoise Assurances, VP Bank und XL Group sind Partner der Klimastiftung Schweiz.