(Foto: European Union – European Parliament)
Athen – Entgegen anderslautenden Berichten will der zurückgetretene griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras auch nach einem Erfolg bei den Neuwahlen am 20. September an den Abkommen mit den internationalen Geldgebern festhalten. Das betonte Tsipras am Montag bei einer Pressekonferenz in Thessaloniki. Sein Ziel im Falle eines Sieges bei den anstehenden Wahlen sei eine Verhandlung über den Abbau des Schuldenberges. Dem hätten auch die Gläubiger schon zugestimmt, fügte Tsipras hinzu.
Tsipras erklärte, Athen werde sich an die Vereinbarungen mit den Geldgebern halten, die Griechenland zuletzt mit 35 Milliarden Euro unter die Arme gegriffen hatten. «Wir werden das Abkommen mit den Gläubigern einhalten», sagte Tsipras. Und sollten seine Linken bei den Wahlen verlieren, wollte er auch von der Oppositionsbank für die Einhaltung des Finanzierungsabkommens stimmen.
Die Einhaltung der Vereinbarungen sei «der einzige Weg», damit Griechenland aus der Krise herauskommt, meinte Tsipras weiter. Internationale Medien hatten berichtet, Tsipras wolle das vergangenen Juli zwischen Athen und den Gläubigern vereinbarte Memorandum im Falle eines Wahlsieges am 20. September neu aushandeln.
Kopf-an-Kopf-Rennen mit den Konservativen
Im August trat Tsipras zurück, in der Hoffnung, gestärkt aus der Neuwahl vom 20. September hervorzugehen. Ob dieser Plan aufgeht, ist allerdings höchst ungewiss. Denn in Umfragen liefert sich Tsipras Syriza-Partei inzwischen ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit den Konservativen. Demnach können beide Parteien mit etwa 27 Prozent der Wählerstimmen rechnen. Das geht aus einer vom Fernsehsender Skai und der Zeitung «Kathimerini» am Samstag veröffentlichten Umfrage hervor. Bei der Wahl am 25. Januar hatte das Linksbündnis Syriza mit 36,3 Prozent der Stimmen deutlich vor den Konservativen mit 27,6 Prozent gelegen. (awp/mc/pg)