Basel – Das Immobilienunternehmen Warteck Invest hat im ersten Halbjahr 2016 bei der Vermietung weniger Erfolg gehabt als im Vorjahr. Unter dem Strich hat es aber mehr verdient, was vor allem auf die Aufwertung des Immobilienparks zurückzuführen ist. Für das laufende Jahr bleiben die Basler vorsichtig optimistisch.
Während sich die Soll-Mieterträge um 1,5% auf 14,7 Mio CHF erhöhten, erreichten die Ist-Mieterträge bei einem um 1,3 Prozentpunkte höheren Leerstand von 3,5% den Vorjahreswert von 14,2 Mio, teilte Warteck am Mittwoch mit. Unter dem Strich resultierte ein Mieterfolg von 12,3 Mio, was einer Abnahme um 0,6 Mio entspricht.
Denn Betrieb und Unterhalt der Liegenschaften hätten im Berichtszeitraum mit 1,9 (VJ 1,3) Mio CHF deutlich höher zu Buche geschlagen, heisst es weiter. Mit 12,6% (8,9%) der Soll-Mieteinnahmen sei das Aufwand-Ertrags-Verhältnis aber immer noch intakt, so Warteck. Das Betriebsergebnis auf Stufe EBIT stieg um 5,4% auf 12,7 Mio CHF. Darin ist allerdings ein Aufwertungserfolg auf den Immobilienpark in Höhe von 2,4 Mio CHF enthalten. Der Konzerngewinn legte um 10% auf 10,7 Mio zu.
Tiefere Nettorendite
Zur Jahresmitte lag der Marktwert des Portfolios bei 608,0 Mio nach 592,5 Mio per Ende 2015. Neben Neubewertungen trugen auch Akquisitionen zu diesem Anstieg bei. So sei in Basel eine Wohnliegenschaft und in Erlinsbach (SO) eine Baulandparzelle erworben worden. In die laufenden Neubau- und Sanierungsprojekte habe man 5,3 Mio CHF investiert. Die Bruttorendite des Portfolios ging um 0,2 Prozentpunkte auf 5,1% zurück, die Nettorendite auf 4,3% von 4,7%.
Nachdem Warteck die liquiden Mitteln aus einer Kapitalerhöhung vom Herbst 2015 zur Rückführung kurzfristiger, tiefer verzinslichen Finanzierungen verwendet hat, stieg der durchschnittliche bezahlte Zinssatz der Kredite auf 2,91% (2,65%). Dafür sanken der Netto-Finanzaufwand um 2,5% auf 4,0 Mio CHF und die hypothekarische Belehnung der Liegenschaften auf 46,0% (57,2%).
Die kapitalgewichtete durchschnittliche Zinsbindung lag am Stichtag bei 6 Jahren und 7 Monaten. Damit bleibe das Risiko von steigenden Zinsen mittelfristig gut abgesichert, wie es heisst.
Weitere Zukäufe
Und Warteck kauft weiter Immobilien zu: Nach dem Stichtag habe die Gesellschaft bereits zwei weitere Akquisitionen getätigt. Per 1. August sei der Kauf einer grösseren Liegenschaft in Landquart erfolgt, am 1. September folgte eine Wohnliegenschaft «an bester Wohnlage» in Basel.
Nicht nach Plan läuft es allerdings bei einer Baulandparzelle in Muttenz (BL). Warteck geht nicht davon aus, dass hier kurzfristig mit einem Bauprojekt begonnen werden kann. Denn das Bundesamt für Strassen benötige die Parzelle im Rahmen eines Nationalstrassen-Sanierungsprojekts für rund fünf Jahre als Installationsplatz. Das ASTRA habe daher eine entschädigungspflichtige temporäre Enteignung verfügt.
Vorsichtig optimistisch
Für das zweite Halbjahr sowie die mittelfristige Zukunft gibt sich das Warteck-Management vorsichtig optimistisch. Konkrete Ziele werden aber nicht genannt. Die finanzielle Situation sei mit einer Eigenkapitalquote von 46% «grundsolide» und die Aussichten für die Entwicklung der Einnahmeseite intakt, heisst es.
Zwar werde die aktuelle Situation auf dem Mietmarkt auch an Warteck nicht spurlos vorbeigehen. Das Immobilien-Portfolio sei aber sowohl hinsichtlich Geografie wie auch Nutzung gut diversifiziert und weise keine Klumpenrisiken auf, heisst es weiter. Aus den getätigten Akquisitionen, den fertiggestellten Projekten und den neu begonnenen Bauvorhaben würden der Gesellschaft zudem kurz- und mittelfristig neue Einnahmen zufliessen. (awp/mc/pg)