Wasserkraftwerk Rheinfelden offiziell in Betrieb
Offiziell eingeweiht: Wasserkraftwerk Rheinfelden.
Rheinfelden – Bereits seit Ende letzten Jahres erzeugen alle vier Rohr-Turbinen im neuen Wasserkraftwerk in Rheinfelden Strom aus erneuerbaren Energien. Nun wurde das Gemeinschaftsprojekt der Energiedienst AG, EnBW Energie Baden-Württemberg AG und Axpo AG auch offiziell in Betrieb genommen.
Beim Festakt, der ganz im Zeichen der deutsch-schweizerischen Zusammenarbeit stand, drückten Bundesrätin Doris Leuthard, Vorsteherin des Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK), Winfried Kretschmann, Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg, Hans-Peter Villis, Vorstandsvorsitzender der EnBW Energie Baden-Württemberg AG, Dr. Manfred Thumann, CEO der Axpo AG, Hans Kuntzemüller, Präsident des Verwaltungsrats der Energiedienst Holding AG, sowie Martin Steiger, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Energiedienst Holding AG, gemeinsam den symbolischen Startknopf.
Länderübergreifende Kooperation
Bundesrätin Doris Leuthard hob die länderübergreifende Kooperation bei dem Projekt hervor: «Das Kraftwerk Rheinfelden ist ein geglücktes Beispiel für die bewährte Zusammenarbeit zwischen Deutschland und der Schweiz. Dieses Meisterstück der Ingenieurskunst steht beispielhaft für die Grundsätze der Nachhaltigkeit, haben wir doch hier ökologische und ökonomische Interessen miteinander in Einklang gebracht.»
Modernstes europäisches Laufwasserkraftwerk
Ministerpräsident Winfried Kretschmann betonte: «Das modernste europäische Laufwasserkraftwerk in Rheinfelden zeigt, welche technologischen und ökologischen Möglichkeiten in der Energiegewinnung aus Wasserkraft stecken. Hier am grenzüberschreitenden Hochrhein zeigt man, wie klima- und umweltfreundliche Energiegewinnung als Gemeinschaftswerk über Grenzen hinweg funktionieren kann. Der in Wasserkraftwerken erzeugte Strom weist bezüglich der Umweltbelastungen die beste Qualität auf: Bei der Stromerzeugung entstehen weder CO2 noch andere schädliche Stoffe. In Baden-Württemberg möchte die Landesregierung den Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung und am Stromverbrauch bis 2020 jeweils auf mindestens 40 Prozent erhöhen, Wasserkraft soll einen erheblichen Beitrag dazu leisten.»
Tradition und Zukunft
Hans-Peter Villis: «Der heutige Tag steht für die konsequente Weiterentwicklung der Energieerzeugung in Richtung erneuerbare Energien. Und das Wasserkraftwerk Rheinfelden verkörpert gleichermassen Tradition und Zukunft. Bereits heute erzeugt die EnBW rechnerisch für rund 2 Millionen Haushalte Strom aus erneuerbaren Energien. In den kommenden 10 Jahren werden wir diese Menge noch deutlich erhöhen. Hierfür wollen wir rund 8 Milliarden Euro in Wasser- und Windkraft sowie in die Photovoltaik und Bioenergie investieren und damit massgeblich die Energiewende aktiv mitgestalten.»
«Verantwortung heisst Weiterdenken»
Dr. Manfred Thumann: «Verantwortung heisst Weiterdenken. Axpo übernimmt Verantwortung mit einer klar formulierten und gelebten Nachhaltigkeitspolitik. Die beständige Verringerung von Umweltauswirkungen gehört dazu zu den wichtigsten Bestandteilen. Bereits jetzt stellt die Wasserkraft in der Schweiz einen Anteil von 55 Prozent des produzierten Stroms – wobei die Axpo AG die grösste Schweizer Produzentin von Strom aus hydraulischen Kraftwerken ist.» «Dies ist ein wichtiger Markstein in der Geschichte unseres Unternehmens. Das neue Kraftwerk vergrössert unsere Erzeugungskapazitäten deutlich. Wir haben uns Anfang des Jahrtausends richtig entschieden, voll auf erneuerbare Energien zu setzen», betonte Martin Steiger.
Investition von 380 Millionen Euro
Das neue Kraftwerk – eine Investition von 380 Millionen Euro – hat eine installierte Leistung von 100 Megawatt. Es ist damit viermal so leistungsstark wie die alte Anlage. Es wird künftig rund 600 Millionen Kilowattstunden Strom aus der Kraft des Rheins gewinnen. Das reicht aus, um rund 170.000 Haushalte mit Ökostrom zu versorgen. Das Kraftwerk ist aufgrund seiner ökologischen Einbettung beispielhaft dafür, dass Energiegewinnung im Einklang mit der Natur möglich ist. Allein 65 ökologische Aufwertungsmassnahmen sorgen dafür, die Einschnitte in die Natur auszugleichen. Die Bauzeit betrug rund acht Jahre. Bis Anfang 2012 werden auch die Renaturierungsmassnahmen abgeschlossen sein. (Energiedienst/mc/ps)
Über Energiedienst
Die Energiedienst Holding AG erzeugt ausschliesslich Ökostrom aus Wasserkraft. Im Netzgebiet von Energiedienst leben mehr als 750.000 Menschen, die mit Energie versorgt werden. Seit 1999 erhalten alle Haushaltskunden Ökostrom der Marke «NaturEnergie». Zu den regionalen und überregionalen Kunden gehören rund 280.000 Privat- und Gewerbekunden, etwa 3.200 Geschäftskunden und 42 weiterverteilende kommunale Kunden. Rund 7,9 Milliarden Kilowattstunden Strom wurden 2010 verkauft. Die Energiedienst Holding AG beschäftigt rund 770 Mitarbeiter, davon sind 38 Auszubildende. Sie ist eine Beteiligungsgesellschaft der EnBW Energie Baden-Württemberg AG in Karlsruhe.
Über EnBW Energie Baden-Württemberg AG
Mit rund sechs Millionen Kunden und über 20.000 Mitarbeitern hat die EnBW Energie Baden-Württemberg AG 2010 einen Jahresumsatz von über 17 Milliarden Euro erzielt. Als drittgrösstes deutsches Energieversorgungsunternehmen konzentriert sie sich auf die Tätigkeitsbereiche Strom – unterteilt in die Geschäftsfelder Erzeugung und Handel sowie Netz und Vertrieb -, Gas sowie Energie- und Umweltdienstleistungen. Die EnBW bekennt uns zum Standort Baden-Württemberg und Deutschland. Hier ist der Fokus ihrer Aktivitäten. Darüber hinaus ist die EnBW auch auf weiteren Märkten Europas aktiv.
Über Axpo
Der Axpo Konzern mit der Axpo AG, der Centralschweizerischen Kraftwerke AG (CKW) sowie der EGL AG ist ein führendes Schweizer Energieunternehmen mit lokaler Verankerung und internationaler Ausrichtung. Stromproduktion, Handel, Verkauf und Dienstleistungen sind in den Unternehmensgruppen vereint. Axpo versorgt zusammen mit Partnern rund 3 Millionen Menschen in der Schweiz mit Strom. Die Axpo Holding AG ist zu 100 Prozent im Besitz der Nordostschweizer Kantone.
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