Weltweiter Arbeitsmarkt in Schieflage
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Zürich – Die Weltwirtschaft leidet nach wie vor an einem Mangel an qualifizierten Arbeitskräften: 18 der 30 führenden Volkswirtschaften sind davon betroffen. Trotzdem steigt sowohl die Zahl der Arbeitslosen als auch die der unbesetzten Stellen, da die verfügbaren Arbeitskräfte meist nicht ausreichend qualifiziert sind. Dies ist ein zentraler Widerspruch vieler nationaler Arbeitsmärkte.
Erste Anzeichen einer positiven Entwicklung sind zwar erkennbar. Staaten und Unternehmen müssen jedoch noch enger zusammenarbeiten, um den Bedarf an Fachkräften zu decken. Zu diesen Ergebnissen kommt der „Hays Global Skills Index 2013“, der vom weltweit tätigen Personaldienstleister Hays plc in Zusammenarbeit mit Oxford Economics durchgeführt wurde. Er basiert auf einer Analyse der Arbeitsmärkte von 30 wichtigen Volkswirtschaften.
Schweiz nicht besser als manche anderen europäischen Staaten
Trotz der vergleichsweise hohen Zuwanderung und dem flexiblen Arbeitsmarkt schneidet die Schweiz in Bezug auf den Fachkräftemangel nicht besser ab als manche anderen europäische Staaten. Marc Lutz, Direktor von Hays Schweiz, erinnert an die Ventilklausel, mit der die Schweizer Regierung im Frühjahr 2013 die Aufenthaltsbewilligungen für EU-Bürger eingrenzte. Allzu grosse Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt befürchtet er zwar nicht: „Möglicherweise werden Fachkräfte in der IT, im Ingenieurwesen und bei den Life Sciences noch knapper. Die Obergrenze für Aufenthaltsbewilligungen liegt jedoch so hoch, dass der Einfluss moderat sein wird.“ Dennoch sieht Lutz die Regierung in der Pflicht. „Sie sollte mit Arbeitgebern und Bildungsinstituten zusammenarbeiten und Anreize schaffen, damit die jungen Leute die am meisten gefragten Fähigkeiten erlernen.“
Die Hauptergebnisse der Studie:
- Es gibt keinen eindeutigen Zusammenhang zwischen der Wirtschaftsleistung eines Landes und der Effizienz seines Arbeitsmarktes. Nicht die wirtschaftliche Lage, sondern die Beschäftigungs- und die Bildungspolitik sind entscheidend, um den weltweiten Fachkräftemangel zu entschärfen.
- Nur wenige Länder haben ein Bildungssystem, das Absolventen mit den Qualifikationen hervorbringt, die von den Unternehmen gebraucht werden.
- In den meisten Ländern ist die Bereitstellung von Arbeitskräften unflexibel: Viele Menschen im erwerbsfähigen Alter stehen dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung.
- Schwellenländer wie China und Indien verfügen über hochflexible Arbeitskräfte. Da ihre Bildungssysteme unflexibel sind, passt sich die Kompetenzvermittlung jedoch nicht ausreichend an die sich wandelnden Wirtschaftsbedingungen an.
- In den meisten Ländern hat sich der Fachkräftemangel im vergangenen Jahr verschärft. Nur in fünf Ländern – Australien, Brasilien, China, Chile und der Schweiz – hat sich die Lage verbessert.
Der „Hays Global Skills Index“ ermittelt für jedes Land eine Punktzahl zwischen 0 und 10, um die Beschränkungen und Spannungen des jeweiligen Fachkräftemarkts zu beurteilen. Die Punktzahl ergibt sich aus einer Analyse von sieben Komponenten wie Bildungsstand, Flexibilität des Arbeitsmarkts oder Lohndruck. (Hays/mc)
Der komplette Bericht steht in englischer Sprache
Über Hays
Hays ist das weltweit führende Unternehmen für die Rekrutierung von Spezialisten. Der Personaldienst-leister vermittelt hoch qualifizierte Experten für Festanstellungen, Projektarbeit und Temporäreinsätze und hat sich auf die Fachbereiche Accountancy & Finance, Construction & Property, Engineering, Financial Services, IT, Legal und Pharma spezialisiert. In der Schweiz ist Hays mit Filialen in Basel, Genf und Zürich vertreten. Die Hays (Schweiz) AG gehört zum britischen Konzern Hays plc, der in 33 Ländern rund 7850 Mitarbeiter beschäftigt und im Geschäftsjahr 2012/2013 Erlöse von 4,49 Mrd. Euro erzielte.