Weniger Übernahmen in der Schweiz – aber grösseres Volumen

Weniger Übernahmen in der Schweiz – aber grösseres Volumen

Zürich – In der ersten Jahreshälfte 2019 haben Schweizer Unternehmen weniger Übernahmen und Fusionen gestemmt. Im Gegenzug wurden aber grössere Deals abgeschlossen. So stieg das Transaktionsvolumen um 5,3 Prozent an.

Geprägt sei das erste Halbjahr denn auch von grösseren Transaktionen in der Pharmabranche gewesen sowie von weiterhin sehr aktiven Privat-Equity-Investoren, teilte das Beratungsunternehmen KPMG in einer am Montag veröffentlichten Studie mit. Ebenfalls im Rampenlicht stand die UPC-Übernahme durch Sunrise.

Insgesamt kam es im ersten Semester 2019 zu 149 Transaktionen nach 168 in der Vorjahresperiode. Gleichzeitig stieg aber das Volumen auf 82,1 Milliarden von 78 Milliarden US-Dollar.

Pharmabranche mit Fokus auf seltene Krankheiten
In der Pharmabranche kam es im ersten Halbjahr gleich zu vier Transaktionen mit einem Volumen von jeweils über 3 Milliarden Dollar. Besonders steche dabei der Novartis-Spin-off von Alcon heraus mit einem Volumen von 26,9 Milliarden Dollar, hiess es weiter. Die Transaktion stelle denn auch den grössten Deal mit Schweizer Beteiligung im ersten Halbjahr dar.

Pharma-Konkurrent Roche übernahm derweil für 4,3 Milliarden Dollar die US-Biotechfirma Spark Therapeutics. Mit der Transaktion baue Roche ihre Expertise im Bereich Gentherapie aus. Gleichzeitig unterstreiche die Übernahme das zunehmende Interesse von Pharmaunternehmen an Gentherapien für seltene Krankheiten.

Insgesamt kam es im ersten Semester in der Pharmabranche zu Übernahme- und Fusionsaktivitäten mit Schweizer Beteiligung von rund 47,1 Milliarden Dollar.

Pivate-Equity-Investoren weiter aktiv
Weiter aktiv blieben Private-Equity-Investoren. Stellvertretend dafür wird in der Studie die Übernahme der Nestlé-Hautpflegesparte «Nestlé Skin Health» durch ein Konsortium um den schwedischen Finanzinvestor EQT und die Abu Dhabi Investment Authority hervorgehoben.

Der Deal belief sich auf 10,1 Milliarden Dollar. Mit der Akquisition strebten die neuen Eigentümer ein nächste Wachstums- und Innovationsphase an, hiess es in der Studie.

Sunrise stärkt Marktposition
Auch die im Februar 2019 durch Sunrise getätigte UPC Schweiz-Übernahme wird in der Studie beleuchtet. Mit der Akquisition des Kabelnetzbetreibers von Liberty Global für 6,3 Milliarden US-Dollar schaffe Sunrise ein neues Angebot für Privat- und Geschäftskunden, so KMPG weiter.

Zudem solle die Transaktion die Position von Sunrise als Nummer zwei in den Bereichen Mobilfunk, TV, Breitbandinternet und Festnetztelefonie stärken. Und auch mit Blick auf die landesweite Inbetriebnahme des 5G-Netzes biete die Fusion Sunrise einen strategischen Vorteil. (awp/mc/ps)

KPMG

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