Zürich – Beschaffungsmethoden, die auf kurzfristige Kosteneinsparungen und somit auf eine Ausnutzung von Lieferanten angelegt sind, ergeben auch ökonomisch gesehen immer weniger Sinn. Vielmehr müssen nachhaltige und strategische Lieferantenbeziehungen etabliert werden. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie des BearingPoint Institute. Basierend auf Gesprächen mit Führungskräften europäischer Produktionsunternehmen und BearingPoints Projekterfahrung bei der Lösung von Lieferanten-Problemen, unterstreicht die Studie die Notwendigkeit, mehr Transparenz in Lieferketten zu bringen und frühe Anzeichen von Schwierigkeiten in Zuliefererbetrieben zu identifizieren.
Speziell geht die Studie der Frage nach, wie ein Unternehmen am besten eine Situation in den Griff bekommen kann, in der es teurer ist, einen Lieferanten fallen zu lassen, als ihn zu unterstützen beziehungsweise dessen eigenes Geschäft zu verbessern. Dabei macht BearingPoint deutlich, auf welche Warnzeichen Unternehmen achten sollten, um Probleme in der Lieferkette zu identifizieren, und zeigt Schritte auf, um darauf adäquat zu reagieren.
„Die rasche Ausbreitung der globalen Finanzkrise hat gezeigt, wie schnell Unternehmen von den sie umgebenden Unternehmen angesteckt werden können. Das trifft speziell auf Lieferketten zu. Deshalb sollten Hersteller dringend ein Frühwarnsystem installieren, das Mängel in der Lieferkette rechtzeitig aufdeckt. Ausserdem sollten sie einen Plan erarbeiten, der zeigt, was zu tun ist, wenn Teile der Kette krank werden“, so Matthias Loebich, Partner bei BearingPoint und firmenweiter Leiter für den Bereich Supply Chain Management.
Gegen konventionelles Denken
Weil Löhne und andere Betriebskosten in den Schwellenländern rasant steigen, aber gleichzeitig die Hersteller auf Billig-Zulieferer für ihre Wertschöpfung setzen, ensteht ein zunehmendes Beschaffungs-Dilemma für westliche Unternehmen. Das Kräfteverhältnis hat sich laut Studienergebnissen aus Mangel an alternativen Beschaffungsmethoden zugunsten der Lieferanten verschoben und die Abhängigkeit zu ihnen hat sich erhöht. So war beispielsweise der Anstieg des Exportwerts aus Ost-Europa und Zentral-Asien im Jahr 2012 2,5mal höher als der aus Industrienationen. Das bedeutet, dass westliche Unternehmen ihre Lieferantenbeziehungen grundsätzlich überprüfen müssen.
Entgegen konventionellem Denken empfiehlt BearingPoint, engere Beziehungen zu Lieferanten zu etablieren – speziell wenn diese Unsicherheiten ausgesetzt sind – um ein insgesamt stabileres und nachhaltigeres wirtschaftliches System aufzubauen. „Das kann auch bedeuten, dass Unternehmen in Schieflage geratene Lieferanten stärker unterstützen und deren Schwierigkeiten so behandeln müssen, wie ein Geschäftsführer normalerweise ernsthafte Leistungsmängel im eigenen Unternehmen behandeln würde“, so Matthias Loebich.
Über das BearingPoint Institute
Das BearingPoint Institute verbindet wissenschaftliche Forschung mit praktischer Erfahrung und realen Herausforderungen, denen BearingPoint Berater aktuell begegnen. Diese Kombination verschiedener Perspektiven hilft Führungskräften, die Entwicklung der globalen Wirtschaft tiefer zu verstehen. Das BearingPoint Institute wird von einem international besetzten Gremium aus BearingPoint Partnern geführt und von einem Beirat anerkannter Praktiker und Wissenschaftler von Elite-Universitäten und Wirtschaftsschulen weltweit begleitet. In regelmässigen Abständen publiziert das BearingPoint Institute seine Stellungnahmen zu Trends, Strategien und vorherrschenden Meinungen in einem Report.
Über BearingPoint
BearingPoint Berater haben immer im Blick, dass sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen permanent verändern und die daraus entstehenden komplexen Systeme flexible, fokussierte und individuelle Lösungswege erfordern. Unsere Kunden, ob aus Industrie und Handel, der Finanz- und Versicherungswirtschaft oder aus der öffentlichen Verwaltung, profitieren von messbaren Ergebnissen, wenn sie mit uns zusammenarbeiten. Wir kombinieren branchenspezifische Management- und Fachkompetenz mit neuen technischen Möglichkeiten und eigenen Produkt-Entwicklungen, um unsere Lösungen an die individuellen Fragestellungen unserer Kunden anzupassen. Dieser partnerschaftliche, ergebnisorientierte Ansatz bildet das Herz unserer Unternehmenskultur und hat zu nachhaltigen Beziehungen mit vielen der weltweit führenden Unternehmen und Organisationen geführt. Unser globales Beratungs-Netzwerk mit 9200 Mitarbeitern unterstützt Kunden in über 70 Ländern und engagiert sich gemeinsam mit ihnen für einen messbaren und langfristigen Geschäftserfolg.