Mit «Wheelblades» gehört das Einsinken der Rollstuhl-Vorderräder im Schnee der Vergangenheit an. Patrick Mayer hat die kleinen Skier entwickelt und will damit nun in Serienproduktion gehen.
Menschen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, werden über den bis anhin milden Winter nicht unglücklich sein. Denn für sie ist es schwierig, mit dem Rollstuhl über verschneite oder vereiste Gehwege zu fahren. Die kleinen Vorderräder sinken aufgrund ihrer kleinen Auflagefläche sehr schnell im weichen Untergrund ein, was eine Fortbewegung mit dem Rollstuhl verhindert.
Verhängisvoller Snowboard-Unfall
Patrick Mayer kennt dieses Problem aus eigener Erfahrung. Der 33-jährige Deutsche, der seit 1996 in der Schweiz lebt und einst auf dem Sprung zum Snowboard-Profi war, ist seit einem Snowboard-Unfall im April 2000 inkomplett querschnittgelähmt. Für ihn war es sehr schlimm, dass er im Winter derart in seiner Mobilität eingeschränkt wurde, kaum aus dem Haus kam und warten musste, bis die Strassen wieder frei waren.
Druck optimal auf Untergrund verteilt
Seine geliebte Materie wurde für Mayer von einem Tag auf den anderen zum Ärgernis. Und so begann er vor vier Jahren damit, kleine Skies für Rollstühle zu entwickeln. Die sogenannten «Wheelblades» lösen das Problem der einsinkenden Vorderräder auf eine sehr einfache Art. Durch ihre breite Auflagefläche verteilen sie den Druck des Rollstuhlfahrers optimal auf den Untergrund und verhindern somit das Einsinken im Schnee. Die Fortbewegung mit dem Rollstuhl erfolgt nun genau gleich wie auf Asphalt, ein ausbalancieren auf den Hinterrädern ist nicht mehr nötig.
Maximale Mobilität und Flexibilität
Mit seinen Wheelblades hat sich Mayer einen Traum erfüllt, nämlich auch als Rollstuhlfahrer maximale Mobilität und Flexibilität bei jedem Wetter und zu jeder Jahreszeit zu erreichen. Mayer will die Wheelblades nun in Serie produzieren und ab Oktober dieses Jahres ausliefern. Er hofft, dass das innovative Produkt ganz vielen Menschen zu mehr Lebenszufriedenheit verhilft. Ein Paar Wheelblades kostet 224 Franken – und lässt sich übrigens auch für Kinderwagen einsetzen.
Finanzierung mit Crowdfunding
Die Serienproduktion ist teuer. Mayer hofft, dass er die für das Projekt notwendigen 80’000 Franken mittels Crowdfunding finanzieren kann. Jede Spende ist willkommen, es bleibt allen Spendern selbst überlassen, wie viel sie spenden wollen. Für jede Spende gibts als kleines Dankeschön die Möglichkeit, auf der Wheelblades-Website Landschaftspanorama-Fotos herunterzuladen, die Patrick Mayer als talentierter Fotograf selber aufgenommen hat. (mc/pg)
Patrick Mayer und seine Wheelblades.