Wieder mehr Wechsel in Schweizer Chefetagen

Zürich – Die Fluktuation bei Schweizer CEOs verdoppelte sich 2011 gegenüber dem Vorjahr auf 16%. Damit stieg sie vom sehr tiefen Wert im Vorjahr wieder in den Bereich des langjährigen internationalen Durchschnitts von 14%. Ähnlich verlief die Entwicklung in Europa, wo sich die Wechselquote von 10% auf 15% erhöhte. Die weltweit höchste CEO-Wechselquote weisen mit 22% die wachstumsstarken Schwellenländer Brasilien, Russland und Indien aus. In China war die Fluktuation mit 7% nach wie vor deutlich niedriger als im Rest der Welt, doch ist die Quote gegenüber dem Vorjahr deutlich gestiegen.Während weltweit rund 80% der neuen CEOs aus dem eigenen Unternehmen kommen, waren es in der Schweiz zwei Drittel.

Es bestätigte sich, dass Insider-CEOs erfolgreicher sind. Sie erwirtschafteten in den vergangenen drei Jahren eine Gesamtrendite von 4,4% gegenüber 0,5% bei den neu zum Unternehmen gestossenen Chefs. In der Schweiz ist dieser Unterschied zwischen Insidern und Outsidern mit einer Gesamtrendite von 6,0% bzw. minus 14,3% sogar noch viel deutlicher ausgeprägt. Das sind die zentralen Ergebnisse der «Global CEO-Succession» -Studie der internationalen Strategieberatung Booz & Company. Diese hat die Veränderungen in den Top-Positionen der 2500 weltweit grössten kotierten Unternehmen bereits zum elften Mal untersucht. Dabei werden langfristige Trends und Entwicklungen durch den Vergleich der Daten aus mittlerweile zwölf aufeinander folgenden Jahren analysiert.

Anteil der erzwungenen Wechsel rückläufig
Von den weltweit stattgefundenen Chefwechseln fanden 2011 70% geplant statt. In 15% der Fälle war der Wechsel die Folge eines Zusammenschlusses oder einer Übernahme und in weiteren 15% wurde er erzwungen. Der Anteil der erzwungenen Wechsel ist damit über einen längeren Zeitraum rückläufig. Die Verweildauer von CEOs hat sich international wie in der Schweiz bei sieben Jahren eingependelt. Interessanterweise lag in der Schweiz das durchschnittliche Alter der ausscheidenden CEOs mit 53,4 Jahren nur ein Jahr über dem Alter der neu ernannten Chefs. Die Hälfte der bei Schweizer Unternehmen neu ernannten CEOs hat einen ausländischen Pass.

Ratschläge für das erste Amtsjahr
Die diesjährige Studie befasste sich auch mit den Herausforderungen für Unternehmenschefs in ihrem ersten Amtsjahr. Erfahrene CEOs von international tätigen Unternehmen aus verschiedenen Branchen wurden gefragt, welche Ratschläge sie Newcomern auf den Weg geben würden. Die wichtigsten Punkte daraus sind:

Carlos Ammann, Geschäftsführer von Booz & Company in der Schweiz, zu diesen Empfehlungen: «Aufgrund des gestiegenen Erwartungsdrucks stehen CEOs heute schon im ersten Amtsjahr unter einem ungeheuren Druck, Ergebnisse zu liefern. Gleichzeitig ist das erste Amtsjahr aber auch eine grosse Chance: Weil von einem neuen CEO neue Impulse und Veränderungen erwartet werden, sind die Ansprechpartner im Unternehmen dafür offener. Mit dem Setzen der richtigen Prioritäten kann der neue CEO dadurch rasch viel bewegen. In den Interviews mit den erfahrenen CEOs haben wir dazu einige bedenkenswerte Vorschläge erhalten.» (Booz & Company/ots/mc/ps)

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